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Coronavirus in Deutschland: Wann flacht die Kurve ab?

Nur zu zweit raus und nur, wenn’s nötig ist – das strenge Kontaktverbot dauert an. Wann werden wir dafür belohnt? Die Grafik zeigt die tägliche Entwicklung der Covid-19-Fallzahlen in Deutschland.
Die Illustration zeigt Coronaviren vor der Ansteckungskurve

Das Coronavirus Sars-Cov-2 bestimmt den Alltag in Deutschland. Schulkinder lernen so gut es geht daheim, Bars sind geschlossen, und wer kann, arbeitet im Homeoffice. Die Schlangen vor Supermarktkassen sind mit Klebeband markiert – bitte anderthalb Meter Abstand halten. Im Freien Sport zu treiben, ist willkommen. In den Park zu gehen, nur um ein Buch zu lesen, wird hingegen gerügt.

All die Maßnahmen sollen Sars-Cov-2 davon abhalten, sich rasch zu verbreiten. Wer selten Kontakt zu anderen hat, kann nur selten Erreger weitergeben. Ob mit oder oder ohne Mundschutz. Das schützt Schwache und Kranke und entlastet Ärztinnen und Ärzte. Die Einschränkungen sind sinnvoll, aber deutlich spürbar. So manchem Erwachsenen schlägt die Isolation auf das Gemüt, einigen Kindern ebenso. Andere haben finanzielle Einbußen und sorgen sich um die Existenz. Die Bundesbank und der Internationale Währungsfonds gehen inzwischen von einer Rezession für das Jahr 2020 aus.

Auf Dauer ist der jetzige Zustand nicht durchzuhalten. Das war von Anfang an klar. Die entscheidende Frage: Wann haben wir uns genug eingeschränkt? Oder wie Seuchenschützer es formulieren würden: Wann flacht die Ansteckungskurve endlich bedeutend ab?

Wie viele Menschen haben sich neu angesteckt? | Die »Sieben-Tage-Inzidenz« gibt an, wie viele Neuinfektionen es in den letzten 7 Tagen pro 100.000 Einwohner gab. Stecken sich zu viele Menschen an, sollen die Landkreise Schutzmaßnahmen ergreifen.

Am 27. Januar 2020 hatte das neue Coronavirus offiziell Deutschland erreicht. Am 9. März starben die ersten zwei Patienten an den Folgen der Krankheit. Wie viele Menschen sich seitdem nachweislich angesteckt haben, wie viele laut den Ärzten an den Folgen starben und wie viele Covid-19 überstanden haben, können Sie in der interaktiven Grafik oben nachvollziehen. Sie zeigt: Das Wachstum hat sich verlangsamt, die Zahl der Infizierten steigt weiter an, aber gebremst.

Der Grafik beruht auf den tagesaktuellen Daten des Center for Systems Science and Engineering (CSSE) der Johns Hopkins University. Das CSSE wiederum nutzt diverse Quellen. Gezeigt sind die nachgewiesenen Fälle. Es ist jedoch davon auszugehen, dass zahlreiche Menschen das Virus unerkannt in sich tragen – etwa weil sie keine oder nur sehr milde Symptome haben oder weil kein Test zur Verfügung steht.

Wie tödlich ist das Coronavirus? Was ist über die Fälle in Deutschland bekannt? Wie kann ich mich vor Sars-CoV-2 schützen? Diese Fragen und mehr beantworten wir in unseren FAQ. Mehr zum Thema lesen Sie auf unserer Schwerpunktseite »Ein neues Coronavirus verbreitet sich weltweit«. Montags bis freitags bieten wir zudem ein Corona-Update als Podcast.

Noch ist unklar, wie lange das Kontaktverbot bestehen bleiben wird. Je mehr über die Ausbreitung bekannt ist, desto besser lässt sich die Entscheidung treffen.

Wünschenswert sind daher unter anderem verlässliche Antikörper-Schnelltests, um herauszufinden, wie viele Menschen die Infektion bereits unbemerkt durchgemacht haben, also wie hoch die Grundimmunität der Bevölkerung inzwischen ist. Nach statistischen Hochrechnungen müssen sich etwa 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung infiziert haben, bevor die Pandemiewelle auch ohne schützende Impfung zum Stillstand kommt. Derzeit ist jedoch fraglich, ob die verfügbaren Antikörpertests hinreichend präzise für ein derartiges Screening sind.

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