News: Tag des Wassers 2003
Über eine Milliarde Menschen hat heute bereits keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, dadurch bedingte Krankheiten töten 15 Millionen Kinder jährlich - und die Verhältnisse verschlechtern sich. Der Tag des Wassers macht auf Missstände aufmerksam, zeigt aber auch hoffnungsvolle Ansätze auf.
Die schleichende weltweite Krise veranlasste die Delegierten auf dem Umweltgipfel von Rio 1992, einen Aktionstag ins Leben zu rufen, der sich unserer wichtigsten Ressource widmen sollte: dem Wasser. Jahr für Jahr sollen seitdem am 22. März Veranstaltungen weltweit rund um das kostbare Nass informieren, auf Probleme aufmerksam machen und Lösungsansätze suchen und vorstellen.
Denn obwohl unser Planet überwiegend von Wasser bedeckt ist, von Überfluss kann keine Rede sein: In den nächsten Jahrzehnten wird das feuchte Element, heute schon Mangelware in vielen Gebieten, zum lebensbegrenzenden Gut und Streitfaktor werden.
Insgesamt hat sich der globale Wasserverbrauch von 1900 bis 1995 versechsfacht – das ist mehr als das Doppelte des Bevölkerungswachstums. Der größte Wasserverbraucher ist die Landwirtschaft: 70 bis 75 Prozent des weltweit eingesetzten Nass rinnen durch Bewässerungsanlagen. So stehen auch den täglichen vier Liter Wasser zum Trinken zwischen 2000 und 5000 Liter Wasser entgegen, die zur Produktion der täglichen Mahlzeiten eines Menschen benötigt werden. Und der Verbrauch wird weiter steigen, die Food and Agricultural Organization (FAO) rechnet mit einem Zuwachs um 14 Prozent bis zum Jahr 2030 – effizientere Bewässerungsmethoden sind also dringend gefragt.
An zweiter Stelle der Wasserverbraucher steht die Industrie, die 20 Prozent des weltweiten Wasserbedarfs ausmacht, und Haushalte verbrauchen gar nur fünf bis zehn Prozent. Schon heute leben allerdings 450 Millionen Menschen in Ländern mit Wasserknappheit – und die Verhältnisse verschlimmern sich: Für 2025 rechnen die Vereinten Nationen damit, dass zwei Drittel aller Menschen in Gebieten leben, in denen die Wasserressourcen nicht ausreichen.
Und Wasser ist schließlich nicht gleich Wasser: Über eine Milliarde Menschen hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die dadurch bedingten Krankheiten töten 6000 Menschen täglich, die meisten davon Kinder und das vor allem in den Entwicklungsländern. Das im Jahr 2000 von den Vereinten Nationen formulierte Ziel, bis zum Jahr 2015 den Anteil der Menschen, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, auf die Hälfte zu senken, scheint kaum zu realisieren.
Angesichts der drohenden Interessenkonflikte und Auseinandersetzungen um das kostbare Nass gibt es aber auch einen Hoffnungsschimmer: Eine zum Tag des Wassers veröffentlichte Studie zu internationalen Vereinbarungen der letzten 4500 Jahre zeigt, dass Wasserkonflikte in der Geschichte überwiegend friedlich gelöst wurden. Mehr als 3600 Verträge wurden in diesen Jahrtausenden geschlossen, wobei der erste auf die beiden sumerischen Städte Lagash und Umma zurückgeht, die sich über die Nutzung des Tigris einigten. Während sich die meisten Abkommen zunächst mit Fischereirechten, Grenzverläufen und Schiffsverkehr beschäftigten, wandelte sich das Hauptanliegen im 20. Jahrhundert zunehmend in Richtung Wassernutzung, Entwicklung, Schutz und Erhaltung. Und für die "Wasser-Diplomatie" gibt es noch viel zu tun: Für 158 Flüsse und Ströme mit mehreren Anrainerstaaten gibt es bisher keine Übereinkünfte.
Die Vereinten Nationen rufen dazu auf, Wasser einen Wert zu geben, sowohl einen geistigen als auch einen wirtschaftlichen. Das allerdings darf nicht auf Kosten der Armen gehen, die bereits jetzt einen zu hohen Preis für die lebensnotwendige Ressource bezahlen müssen. Kreativität und Innovationsfreude sind gefragt, die weltweite Wasserkrise zu lösen. Der Tag des Wassers, der international auf die Probleme aufmerksam macht, verknüpft mit dem diesjährigen Internationalen Jahr des Süßwassers und dem dritten World Water Forum, das Wissenschaftler und Entscheidungsträger an einen Tisch bringt, gehört zu den wichtigen Schritte in diese Richtung.
Denn obwohl unser Planet überwiegend von Wasser bedeckt ist, von Überfluss kann keine Rede sein: In den nächsten Jahrzehnten wird das feuchte Element, heute schon Mangelware in vielen Gebieten, zum lebensbegrenzenden Gut und Streitfaktor werden.
Insgesamt hat sich der globale Wasserverbrauch von 1900 bis 1995 versechsfacht – das ist mehr als das Doppelte des Bevölkerungswachstums. Der größte Wasserverbraucher ist die Landwirtschaft: 70 bis 75 Prozent des weltweit eingesetzten Nass rinnen durch Bewässerungsanlagen. So stehen auch den täglichen vier Liter Wasser zum Trinken zwischen 2000 und 5000 Liter Wasser entgegen, die zur Produktion der täglichen Mahlzeiten eines Menschen benötigt werden. Und der Verbrauch wird weiter steigen, die Food and Agricultural Organization (FAO) rechnet mit einem Zuwachs um 14 Prozent bis zum Jahr 2030 – effizientere Bewässerungsmethoden sind also dringend gefragt.
An zweiter Stelle der Wasserverbraucher steht die Industrie, die 20 Prozent des weltweiten Wasserbedarfs ausmacht, und Haushalte verbrauchen gar nur fünf bis zehn Prozent. Schon heute leben allerdings 450 Millionen Menschen in Ländern mit Wasserknappheit – und die Verhältnisse verschlimmern sich: Für 2025 rechnen die Vereinten Nationen damit, dass zwei Drittel aller Menschen in Gebieten leben, in denen die Wasserressourcen nicht ausreichen.
Und Wasser ist schließlich nicht gleich Wasser: Über eine Milliarde Menschen hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die dadurch bedingten Krankheiten töten 6000 Menschen täglich, die meisten davon Kinder und das vor allem in den Entwicklungsländern. Das im Jahr 2000 von den Vereinten Nationen formulierte Ziel, bis zum Jahr 2015 den Anteil der Menschen, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, auf die Hälfte zu senken, scheint kaum zu realisieren.
Angesichts der drohenden Interessenkonflikte und Auseinandersetzungen um das kostbare Nass gibt es aber auch einen Hoffnungsschimmer: Eine zum Tag des Wassers veröffentlichte Studie zu internationalen Vereinbarungen der letzten 4500 Jahre zeigt, dass Wasserkonflikte in der Geschichte überwiegend friedlich gelöst wurden. Mehr als 3600 Verträge wurden in diesen Jahrtausenden geschlossen, wobei der erste auf die beiden sumerischen Städte Lagash und Umma zurückgeht, die sich über die Nutzung des Tigris einigten. Während sich die meisten Abkommen zunächst mit Fischereirechten, Grenzverläufen und Schiffsverkehr beschäftigten, wandelte sich das Hauptanliegen im 20. Jahrhundert zunehmend in Richtung Wassernutzung, Entwicklung, Schutz und Erhaltung. Und für die "Wasser-Diplomatie" gibt es noch viel zu tun: Für 158 Flüsse und Ströme mit mehreren Anrainerstaaten gibt es bisher keine Übereinkünfte.
Die Vereinten Nationen rufen dazu auf, Wasser einen Wert zu geben, sowohl einen geistigen als auch einen wirtschaftlichen. Das allerdings darf nicht auf Kosten der Armen gehen, die bereits jetzt einen zu hohen Preis für die lebensnotwendige Ressource bezahlen müssen. Kreativität und Innovationsfreude sind gefragt, die weltweite Wasserkrise zu lösen. Der Tag des Wassers, der international auf die Probleme aufmerksam macht, verknüpft mit dem diesjährigen Internationalen Jahr des Süßwassers und dem dritten World Water Forum, das Wissenschaftler und Entscheidungsträger an einen Tisch bringt, gehört zu den wichtigen Schritte in diese Richtung.
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