Vogelzug: Tageslichtlänge löst Zugreflex aus
Veränderte Tageslichtbedingungen führen beim Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca) dazu, dass er deutlich früher zu ziehen beginnt und bereit ist für die Paarung. Das haben Tim Coppack vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen und ein internationales Forscherteam herausgefunden. Sie testeten, wie flexibel die in Afrika überwinternden Zugvögel auf eine klimatisch bedingte Verschiebung ihrer Überwinterungsgebiete in Richtung Norden reagieren würden.
Die sich im Jahresverlauf ändernde Tageslänge dient nicht nur Trauerschnäppern, sondern auch vielen anderen Organismen als Richtgröße, wonach sie ihre Lebenszyklen im Jahresverlauf synchronisieren. Sich rasch ändernde Klimabedingungen können aber dazu führen, dass diese lichtabhängigen Organismen aus dem Takt geraten, wenn sie beispielsweise ihre Überwinterungsgebiete weiter nach Norden verschieben. Denn dadurch verändern sich auch die jahreszeitlich bestimmten Tageslängen, weshalb die Tiere gleichzeitig flexibel auf ein breites Spektrum von Lichtbedingungen reagieren müssen.
Um dies zu testen, wurden von Hand aufgezogene Trauerschnäpper während ihres ersten Lebensjahres unter Beleuchtung gehalten, die fünf potenziell möglichen Überwinterungsgebieten zwischen Zentralafrika und Mitteleuropa entsprachen. Verlagerte sich das Winterquartier der Vögel entsprechend von der afrikanischen Elfenbeinküste in die Sahelzone, setzte der Zugbeginn früher ein und die Vögel wären fast einen Monat früher paarungsbereit – allein durch die unterschiedlichen Tageslängen. Die Trauerschnäpper aus dem Sahel, die 1100 Kilometer weniger weit über die Sahara hätten ziehen müssen, wären daher deutlich früher in ihren Brutgebieten angekommen als ihre Verwandten aus Westafrika.
Prinzipiell eine vorteilhafte Anpassung, so Coppack, da sich durch den zunehmend zeitigeren Frühling auch das Futterangebot für die Brut früher einstellt. Da sich gegenwärtig aber auch die Lebensbedingungen in der Sahelzone für dort überwinternde, insektenfressende Singvögel verschlechtern, schränken sich die Chancen der Trauerschnäpper ein, tatsächlich ihr Winterquartier nach Norden zu verlagern und so den Zeitvorteil zu nutzen. (dl/MPI)
Die sich im Jahresverlauf ändernde Tageslänge dient nicht nur Trauerschnäppern, sondern auch vielen anderen Organismen als Richtgröße, wonach sie ihre Lebenszyklen im Jahresverlauf synchronisieren. Sich rasch ändernde Klimabedingungen können aber dazu führen, dass diese lichtabhängigen Organismen aus dem Takt geraten, wenn sie beispielsweise ihre Überwinterungsgebiete weiter nach Norden verschieben. Denn dadurch verändern sich auch die jahreszeitlich bestimmten Tageslängen, weshalb die Tiere gleichzeitig flexibel auf ein breites Spektrum von Lichtbedingungen reagieren müssen.
Um dies zu testen, wurden von Hand aufgezogene Trauerschnäpper während ihres ersten Lebensjahres unter Beleuchtung gehalten, die fünf potenziell möglichen Überwinterungsgebieten zwischen Zentralafrika und Mitteleuropa entsprachen. Verlagerte sich das Winterquartier der Vögel entsprechend von der afrikanischen Elfenbeinküste in die Sahelzone, setzte der Zugbeginn früher ein und die Vögel wären fast einen Monat früher paarungsbereit – allein durch die unterschiedlichen Tageslängen. Die Trauerschnäpper aus dem Sahel, die 1100 Kilometer weniger weit über die Sahara hätten ziehen müssen, wären daher deutlich früher in ihren Brutgebieten angekommen als ihre Verwandten aus Westafrika.
Prinzipiell eine vorteilhafte Anpassung, so Coppack, da sich durch den zunehmend zeitigeren Frühling auch das Futterangebot für die Brut früher einstellt. Da sich gegenwärtig aber auch die Lebensbedingungen in der Sahelzone für dort überwinternde, insektenfressende Singvögel verschlechtern, schränken sich die Chancen der Trauerschnäpper ein, tatsächlich ihr Winterquartier nach Norden zu verlagern und so den Zeitvorteil zu nutzen. (dl/MPI)
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