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Superstürme: Taifun-Turbo durch warmes Wasser

Asiens Taifune werden gefährlicher: Der Klimawandel verstärkt ausgerechnet jene pazifischen Wirbelstürme besonders, die auf die Küsten treffen.
Taifun aus dem All

Wärmere Meere machen Wirbelstürme an Asiens Küsten gefährlicher. Zu diesem Schluss kommen die Klimatologin Wei Mei von der University of North Carolina und ihr Kollege Shang-Ping Xie von der Scripps Institution of Oceanography anhand ihrer Analyse mehrerer Datensätze. Die Forscherin glich mit Hilfe statistischer Verfahren unterschiedliche Aufzeichnungen aneinander an und schloss so auch größere Lücken in einzelnen Zeitreihen. Die von ihr korrigierten und vereinheitlichten Daten zeigen, dass die Stürme über die letzten 37 Jahre um bis zu 15 Prozent stärker wurden. Der Anteil der Stürme der höchsten Kategorien 4 und 5 habe sich sogar mindestens verdoppelt – besonders ausgeprägt sei der Effekt bei Taifunen, die auf Land treffen.

Pazifische Wirbelstürme finden hierzulande weit weniger Beachtung als ihre Gegenstücke im Atlantik, die die Küsten der USA betreffen – obwohl sie oft sogar zerstörerischer sind: Im Jahr 2015 verursachten Taifune Sachschäden von über zehn Milliarden US-Dollar und töteten 254 Menschen. Wie auch im Atlantikbecken stellt sich bei diesen potenziell verheerenden Stürmen die Frage, ob sie dank der höheren Temperaturen durch den Klimawandel stärker werden, wie man physikalisch erwarten würde. Während der Zusammenhang im Atlantik nach wie vor schwierig zu belegen ist, gibt die Analyse von Wei Mei im Pazifik eine klare Antwort: Dort führt wärmeres Wasser tatsächlich zu stärkeren Stürmen, speziell nahe der Küste. Bei Stürmen in Küstennähe ist der Effekt ausgeprägter als auf dem Meer, schreibt die Forscherin, so dass gerade Stürme, die Menschen bedrohen, durch das warme Wasser noch einen Schub bekommen.

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