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Naturschauspiel: Tausende Eisbälle überziehen Strand

Das Bild ist surreal: Der ganze Strand glitzert von eisigen Kugeln und Eiern. Damit das passiert, müssen die Umweltbedingungen exakt stimmen.
Eiskugeln am Strand (Symbolbild)

Hailuoto ist eine kleine Insel im Bottnischen Meerbusen vor der finnischen Küste; Naturliebhaber reisen dorthin, um Polarlichter zu beobachten oder die Stille zu genießen. Doch zum richtigen Zeitpunkt bietet das Eiland auch noch andere Schauspiele: tausende Eiskugeln und -eier, die den Strand bedecken. Der Fotograf Risto Mattila hat sie bei einem Besuch Anfang November entdeckt, und seine Bilder machen seitdem die Runde, etwa bei der BBC. Manche seien so groß wie ein Fußball, andere dagegen wie ein Hühnerei, berichtete Mattila.

Wie diese Gebilde entstehen, ist nicht eindeutig erwiesen, und es gibt verschiedene Erklärungsansätze. Allerdings müssen die richtigen Bedingungen zusammenkommen. Der BBC-Meteorologe etwa erläutert, dass es nicht nur sehr kalt, sondern auch etwas windig sein müsse. Bildet sich dann Meereis – aber keine geschlossene Eisdecke –, sorgten Wellen dafür, dass diese Eisstücke hin und her bewegt werden. Dabei runden sie sich ab, so der Experte. Die entstehenden Eisbälle werden vom Wind an den Strand getrieben oder bleiben dort bei Ebbe liegen.

Eine andere Erklärung liefert der Meteorologe Judson Jones auf CNN: Halb gefrorene Eissulzen auf dem Meer würde durch die Brandung aufgewühlt und ebenfalls Richtung Land gedrängt, wo sie auf den ausgekühlten Boden treffen und beim Hin- und Herrollen schließlich komplett als Kugel oder Ei gefrieren. Das Phänomen wurde zuvor schon am Lake Michigan oder an sibirischen Stränden beobachtet.

Anm. d. Red.: Ein Leser hat uns aufmerksam gemacht, dass die Erklärung mit Ebbe und Flut im Bottnischen Meerbusen unwahrscheinlich ist: Der Tidenhub beträgt dort nur etwa einen Zentimeter und ist daher vernachlässigbar.

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