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Tiermumienkult: Tausende toter Hunde zu Ehren von Anubis

Der beste Freund des Menschen half ihm im alten Ägypten vor allem durch Selbstaufopferung: Dem Gott Anubis wurden Millionen Welpen als Mumien angedient, wie neue Ausgrabungen bestätigen.

Die langen, dunklen Tunnel der Hundenekropole des Anubieion sind neu und exakter als je zuvor wissenschaftlich vermessen und ausgewertet worden, wie der Grabungsleiter Paul Nicholson von der Cardiff University berichtet. Die Tiergruft ist die bekannteste Kultstätte, an der im alten Ägypten dem schakalköpfigen Gott Anubis Hunde geopfert wurden.

Die letzte Ruhestätte von wahrscheinlich mehreren Millionen Tieren war im vierten Jahrhundert vor der Zeitenwende nahe dem Pyramidenbezirk von Sakkara entstanden. Hier ist einst vor allem eine große Zahl von Welpen getötet und mumifiziert worden, von denen einige bis heute erhalten sind. Etwa ein Zehntel der aufgefundenen Mumien sind andere Tiere – etwa Schakale, Füchse, Falken, Katzen und Mangusten. Offenbar waren im Notfall hundeähnliche Wesen als Ersatz bei Kulthandlungen möglich, spekulieren die Archäologen. Sehr viele der Tiermumien sind allerdings sicherlich im Lauf der Jahrhunderte zerfallen, geraubt und verkauft oder schlicht zu Dünger verarbeitet worden.

Hochbetrieb herrschte vor Ort vor allem in der ptolemäischen Spätzeit des ägyptischen Reichs. Unter römischer Besatzung ebbte er dann allmählich ab. Die Hundegrababteilung der Nekropole war 1897 vom französischen Archäologen Jacques de Morgan zunächst nur recht schematisch aufgezeichnet und beschrieben worden; eine wirklich umfassende Aufarbeitung war ausgeblieben.

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