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Ägyptische Kunst: Tauziehen um Nofretete-Büste

Ägypten droht, die Zusammenarbeit mit deutschen Museen einzustellen, sollte sich Deutschland weiterhin weigern, die berühmte Büste der Nofretete an ein ägyptisches Museum auszuleihen. Das Land werde im Gegenzug keine Leihgaben mehr aus Ägypten erhalten, sagte Zahi Hawass am Sonntag.

Der Chef der ägyptischen Altertümerverwaltung läutet damit eine neue Runde im Streit um die Eigentumsrechte an der Statue ein, die sich seit 1913 im Ägyptischen Museum in Berlin befindet. Die ablehnende Haltung der Bundesrepublik begründete Kulturstaatsminister Bernd Neumann damit, dass die Büste durch den Transport Schaden nehmen könne. Nach Angaben des Direktors des Ägyptischen Museums, Dietrich Wildung, gebe es auch Bedenken, die Ägypter würden das berühmte Objekt unter Umständen nicht wieder hergeben.

Die Initiative «Nofretete auf Reisen» des privaten Vereins CulturCooperation, der sich um internationalen Kulturaustausch bemüht, bezweifelt diese Einschätzung. Ägypten werde die Rückgabe vertraglich zusichern. Außerdem forderte der Verein die Stiftung Preußischer Kulturbesitz auf, Expertengutachten zur Reisefähigkeit der Büste einzuholen und öffentlich zu machen.

1957 kam die Nofretete-Büste in den Besitz der Stiftung, als deren Vorsitzender Kulturstaatsminister Neumann fungiert.

Deutschlandradio zufolge tritt das Berliner Ägyptische Museum nun womöglich die Flucht nach vorne an. Direktor Wildung kündigte dem Sender gegenüber an, im ägyptischen Alexandria ein Museum für Europäische Kunst eröffnen zu wollen. Das europäische Projekt solle als Zeichen des Danks für die fast 200 Jahre währende Zusammenarbeit der Länder dienen.

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