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News: Taxifahrer sind anders

Eine fremde Stadt, kein Stadtplan - wer kann Ihnen weiterhelfen? Natürlich ein Taxifahrer. Er kennt die Straßen im Schlaf. Staunend fragt man sich: Wie macht er das? Ist man doch selbst im Heimatort schon manchmal ratlos, wenn einen jemand um Hilfe bittet. Die Antwort lautet: Ihre Gehirne passen sich an.
Schon seit einigen Jahren erforschen Wissenschaftler des University College London das Navigationsvermögen unseres Gehirns. Taxifahrer sind da begehrte Versuchsobjekte, denn sie sind besonders auf diese Fähigkeit angewiesen. Und in der Millionenstadt London müssen sie eine mehrjährige harte Schule durchlaufen, bevor sie ihre Taxifahrer-Lizenz bekommen. Sie sind also wie geschaffen für entsprechende Untersuchungen.

Das Team um Eleanor Maguire durchleuchtete nun mit Kernspintomographie die Gehirne von 16 männlichen Taxifahrern und 50 Kontrollpersonen. Und tatsächlich scheint der mentale Stadtplan deutliche Spuren im Gehirn zu hinterlassen: Der hintere Hippocampus der Taxifahrer war deutlich größer und anders geformt als der ihrer Mitmenschen. Und je länger sie schon andere durch die Gegend kutschierten, desto ausgeprägter war der Unterschied. Also scheint die wachsende Erfahrung und nicht eine bereits vorhandene Orientierungsfähigkeit dafür verantwortlich zu sein, dass die professionellen Chauffeure auch bei ausgefallenen Wünschen stets die beste Route finden (Proceedings of the National Academy of Sciences vom 14. März 2000, Abstract).

Das Gehirn passe sich offensichtlich den Anforderungen an sein Navigationsvermögen an, meint Maguire. Schließlich müsse dieses Wissen ja irgendwo 'untergebracht' werden. Ob es dort aber wirklich 'räumliche Informationen' speichert, ist noch nicht geklärt. Wer weiß, ob nicht auch andere Berufsgruppen mit hohen Ansprüchen an ihre Gedächtnisleistung kleine, aber feine Unterschiede im Hippocampus aufweisen. Vielleicht entdeckt dann ein Fernsehsender das Thema und es gibt demnächst heiteres Beruferaten mit Gehirnaufnahmen?

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