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Artenschutz: Alarmanlage fürs Nashorn

Ein Technikpaket aus Kamera, GPS und Biologgern könnte Tiere - allen voran Nashörner - vor Wilderern schützen. Zwei Wissenschaftler stellen ihre Idee vor.
Spitzmaulnashorn

Wenn die Wilderer anrücken, geht der Alarm los: Der überwachte Herzschlag des Nashorns beschleunigt sich angesichts der Gefahr – und sendet ein Signal an die bewaffneten Tierschützer. Die schauen auf die GPS-Daten, die das Technikpaket des Nashorns ebenfalls aussendet, und springen in den Hubschrauber, um dem Tier zu Hilfe zu eilen. Sollten sie doch zu spät kommen, hat die Kamera, die im Horn des Tiers eingebaut ist, hoffentlich Beweismaterial gesammelt, das die Täter überführt.

Dieser Vision haben die beiden Briten Paul O'Donoghue und Christian Rutz den Namen Rapid gegeben: "Real-time Anti-Poaching Intelligence Device" – Intelligentes Andi-Wilderer-Echtzeit-System. Im Fachblatt "Journal of Applied Ecology" haben sie ihre Idee vorgestellt. Insgesamt wundern sich die Autoren, dass Echtzeit-Warnsysteme noch nicht an durch Wilderei bedrohte Tiere angebracht werden: Biologger sind in den letzten Jahren so klein und technisch so weit fortgeschritten geworden, dass sie die überwachten Tiere kaum stören. Sie werden in der Erforschung verschiedener Tierarten eingesetzt – bisher jedoch nicht als Schutz vor Wilderern.

Nashörner wären als erste Versuchstiere für ein technisches Alarmsystem gut geeignet: Es gibt nur noch rund 25 000 Individuen aller Arten zusammen, jedes Jahr werden rund 1000 Tiere durch Wilderer getötet. Zudem ließe sich im Horn der Tiere die Kamera gut verstecken – die Tiere würden es kaum spüren, wenn man ein Loch ins Horn bohrte, um darin die Kamera zu versenken.

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