News: Teenies in Ost und West flirten nicht um die Wette
"In der DDR hatten Heranwachsende weitaus weniger Zeit, jung zu sein", erläutert der Psychologe. Mit 14 Jahren entwickelten sie erste klare Berufsvorstellungen, um die 20 oder schon früher waren viele bereits beruflich arriviert und konnten sich folgerichtig Ehe und Familie leisten. In Westdeutschland hingegen dauerte dieser "Nestflüchter"-Prozeß durchschnittlich zwei Jahre länger.
"Die biologische Uhr des Heranreifens zum Erwachsensein tickt aber bei allen Jugendlichen gleich schnell", erklärt Silbereisen, "darauf haben gesellschaftliche Systeme und Umbrüche überhaupt keinen Einfluß". Schließlich mache es für die Liebe überhaupt keinen Unterschied, ob man bei Ferienfreizeiten mit den jungen Pionieren oder dem CVJM am Lagerfeuer sitze und einander sehnsüchtige Blicke zuwerfe. Entscheidend sei allein die hinreichende Gelegenheit, mit Gleichaltrigen in Kontakt zu kommen und sozialromantische Freizeitaktivitäten zu pflegen.
Lediglich zwischen den Geschlechtern bestehen Differenzen: Mädchen sind gleichaltrigen Jungen während der Pubertät psychisch ein Jahr oder mehr voraus. "Aber das", so Silbereisen, "holen die Jungs später, um die 20, wieder auf".
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 22.10.1999
"Plastik-Pubertät" - Spektrum Ticker vom 29.9.1999
"Krankanzel oder Krankenhaus ?"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 4.8.1999
"Drum prüfe, wer sich ewig bindet"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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