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Terahertz-Technologie: Winziger Aufkleber soll Produkte fälschungssicher machen

Nur vier Quadratmillimeter groß ist ein neuer ID-Tag, der sich mit Terahertzstrahlung auslesen lässt. Sein wahres Geheimnis aber steckt - im Wortsinn - im Kleber.
Eine Plantine für ein elektronisches Gerät (Symbolbild)
Hochwertige Bauteile wie Computerplatinen, aber auch medizinische Geräte können mit Hilfe raffinierter Tags vor Fälschungen geschützt werden (Symbolbild).

Ein alter Trick, um ein nachgemachtes Produkt als echt auszugeben, besteht darin, den offiziellen ID-Aufkleber abzuknibbeln und auf die Fälschungen zu kleben. Mit einem neuen ID-Tag soll das nun ausgeschlossen sein: Wer es ablöst, vernichtet damit gleichsam die Information, die zur Authentifizierung nötig ist.

Möglich macht das der Klebstoff selbst, erläutert ein Team um Ruonan Han, Terahertzexperte am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Der Kleber enthalte winzige Metallpartikel, die die Terahertzstrahlung reflektieren. Das Muster, das durch eine gegebene Anordnung von Metallpartikeln entsteht, ist einzigartig und nicht zu kopieren.

»Diese Metallteilchen sind im Grunde wie Spiegel für Terahertzwellen. Wenn ich eine Hand voll Spiegelscherben auf einer Oberfläche verteile und dann Licht darauf scheinen lasse, erhalte ich je nach Ausrichtung, Größe und Position dieser Spiegel ein anderes Reflexionsmuster. Aber wenn ich den Chip abziehe und wieder anbringe, wird dieses Muster zerstört«, erläutert Ruonan Han in einer Mitteilung des MIT.

Mit empfindlichen Messgeräten werde das Reflexionsmuster beim Registrieren des ID-Tags erfasst und in einer Datenbank hinterlegt. Um die Authentizität der Aufkleber später auch mit günstigeren Geräten auslesen zu können, trat die Gruppe um Han in eine Kooperation mit Fachleuten für künstliche Intelligenz. Die Kollegen, die ebenfalls am MIT beschäftigt sind, entwickelten ein System, das mit einer Zuverlässigkeit von 99 Prozent erkennen könne, ob ein mit einfacheren Messgeräten ausgelesenes Reflexionsmuster mit dem hinterlegten Muster übereinstimme.

Auf der IEEE Solid State Circuits Conference, die noch bis 22. Februar in San Francisco andauert, wolle das Team seine Entwicklung vorstellen.

Die vier Quadratmillimeter großen Aufkleber seien günstig herzustellen und im großen Maßstab anwendbar, heißt es in der Mitteilung. Preislich würden sie auch die gängigeren RFID-Tags unterbieten. Der Nachteil der Verwendung von Terahertzstrahlung sei, dass das Lesegerät nicht weiter als vier Zentimeter vom Aufkleber entfernt positioniert werden dürfe. Auch liefert es demnach falsche Ergebnisse, wenn der Winkel zu spitz ist.

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