News: Tesafilm als Datenspeicher
Es klingt wie ein Aprilscherz, ist aber eine bahnbrechende Innovation: Forschern ist es gelungen, Daten auf handelsüblichen Tesafilm zu speichern.
Den Computerwissenschaftlern um Dr. Steffen Noethe am Lehrstuhl für Informatik V, Prof Dr. Reinhard Männer, der Universität Mannheim ist es gelungen, Daten auf Tesafilm zu speichen, mit einer Speicherdichte, die es erlaubt, auf einer Tesafilmrolle mit 19 mm Breite und 10 m Länge 10 Gigabyte Daten abzulegen. Die Daten werden Punkt für Punkt als binäre Information mit einem Laser eingeschrieben oder als digitale Hologramme abgelegt, was ein sehr schnelles Auslesen der Daten möglich macht. Hinzu kommt eine Technik, die Daten in die Tiefe des Materials zu belichten. Das bedeutet, daß Daten in eine Tesafilmrolle geschrieben und wieder ausgelesen werden können, ohne den Film dabei abzurollen. Der Kleber sorgt dafür, daß es zwischen den Lagen nicht zu störenden Reflexen an der Folienoberfläche kommt und ermöglicht gleichzeitig ein Auffinden der einzelnen Lagen durch den Laser-Schreibstrahl.
In den nächsten 5 Jahrern soll in Mannheim ein Wechsellaufwerk ähnlich einer Tesafilmrolle, mit dem gesamten Schreib- und Lesekopf im Kern der Rolle, gebaut werden. Durch seine Kompaktheit soll das Laufwerk in Westentaschencomputem und digitalen Videokameras Einsatz finden.
Ein weiteres Anwendungsgebiet ist der holographische Mikrobarcode und Sicherheitscode für Hologramme. Da bereits die zum Auslesen notwendige Optik in den in Tesafilm einbelichteten Hologrammen vorhanden ist, können diese mit einem gängigen Laserpointer wieder ausgelesen werden. Durch eine spezielle Kodierung kann auf einfache Weise eine Echtheitszertifikation durchgeführt werden. Das Interesse der Industrie an dieser Anwendung ist groß.
© Info-Dienst Rhein-Neckar-Dreieck
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