News: Fliegen à la Leonardo Da Vinci
Der Brite Adrian Nicholas hat kürzlich Da Vincis Bauanleitung wieder ausgegraben. Wie zu des Meisters Zeiten verwirklichte er aus den einfachen und zugleich schweren Materialien und nur mit mittelalterlichen Werkzeugen ausgestattet den altertümlichen Entwurf. Den ersten Testflug des Gefährts über besiedelten Gebieten in England musste er jedoch aus Sicherheitsgründen abblasen, nachdem zuvor Experten vor einem Flug mit dem 85 Kilogramm schweren Fallschirm warnten. Doch Nicholas gab nicht auf. Er ignorierte den Rat, die Konstruktion aus Holz und Segeltuch könnte nicht fliegen. In den unbesiedelten Weiten von Mpumalanga in Südafrika ließ er sich und seinen mittelalterlichen Schirm mit einem Heißluftballon in eine Höhe von 3 000 Metern ziehen. Dann sprang er ab. In sanftem Sinkflug schwebte er langsam zu Boden. Wie er später berichtete, war der Flug ruhiger als mit modernen Fallschirmen. In 600 Metern Höhe befreite er sich jedoch aus der Holz-Leinen-Konstruktion und landete mit einem modernen Ersatzfallschirm, um zu verhindern, dass das Schwergewicht bei der Landung auf ihn niederschmettert.
"Es war erstaunlich, richtig schön. Aber niemand von uns wusste, ob der Schirm einfach zusammenklappt und Adrian auf den Erdboden reisst", meinte Heathcliff O´Malley, der den Flug von einem Helikopter aus fotografierte. "Es flog! und jeder dachte das Gegenteil", fügte er hinzu. Der Testpilot Nicholas glaubt, dass sich Da Vinci geehrt gefühlt hätte, auch wenn die Tauglichkeit seiner Idee nun erst Jahrhunderte später bewiesen wurde.
Siehe auch
- Spektrum der Wissenschaft Biographie
"Leonardo da Vinci"
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