Das Antibiotikum Tetracyclin ist laut einer italienischen Studie in der Lage, die Infektiösität von Prionen herabzusetzen. Die Behandlung von Prionen-haltigem Hirngewebe mit Tetracyclin führte in Versuchen dazu, dass damit infizierte Hamster die typischen Krankheitssymptome vergleichsweise später entwickelten, als entsprechende Kontrolltiere.

Die Forscher um Fabrizio Tagliavini vom Carlo Besta National Institute in Mailand vermuten, dass Tetracyclin die Empfindlichkeit der ansonsten recht widerstandsfähigen Protein-Fragmente gegenüber deren Abbau durch spezielle Enzyme erhöht. Durch zukünftige Tetracyclin-Behandlung von eventuell mit Prionen angereicherten Nahrungsmitteln könnte so das Übertragungsrisiko von neurodegenerativen Erkrankungen wie beispielsweise der Creutzfeld-Jakob-Krankheit gesenkt werden.