News: Tiefer Einblick
Immerhin gelang Forschern nun ein weiterer wichtiger Schritt zur Erkundung möglichen Lebens, denn sie konnten erstmalig etwas über die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre eines solchen fernen Planeten erfahren. Der kreist um HD 209458, einen gelben und sonnenähnlichen Stern, der in rund 150 Lichtjahren Entfernung funkelt und mit einem Amateurteleskop im Sternbild Pegasus auszumachen ist.
Der Planet selbst besteht vornehmlich aus Gas, ist 220-mal massereicher als die Erde und erreicht somit etwa 70 Prozent der Jupitermasse. Nur 3,5 Tagen benötigt er, um einmal um HD 209458 zu rasen, und das in einer Entfernung von gerade einmal sechs Millionen Kilometern. Selbst Merkur kommt unserer Sonne nicht näher als 58 Millionen Kilometer; kein Wunder also, dass die Temperaturen der fernen Welt lebensfeindliche 1100 Grad Celsius erreichen.
Da die Forscher um David Charbonneau vom California Institute of Technology in Pasadena aus spektralen Untersuchungen wussten, dass in den äußeren Bereichen von HD 209458 Natrium zu finden ist, und weil auch Jupiter Natrium in seiner Atmosphäre aufweist, lag es nahe auch in der Hülle des fernen Planeten danach zu suchen.
Dabei kam den Forschern vor allem zugute, dass der Planet so häufig vor seinem Stern durchs Bild kreuzt. Zudem hatten sie Glück und ergatterten wertvolle Beobachtungszeit mit dem Hubble Space Telescope. Nur so konnten die Forscher die winzigen Intensitätsschwankungen des Sternenlichts messen, die das Ergebnis des vorbeiziehenden Planeten sind. Denn wenn der sich in der Sichtlinie zu HD 209458 befand, schien der Stern durch die Atmosphäre des Planeten und ließ die Natrium-Absorption um ein klein bisschen ansteigen. Diese Schwankungen betrugen weniger als ein Prozent, konnten aber von dem hochempfindlichen Hubble-Spektrometer dennoch zuverlässig gemessen werden.
Schon machen sich die Forscher daran, in der Planetenatmosphäre auch andere Elemente zu messen. Sollten eines Tages auch erdähnliche Planeten entdeckt werden, wären sie also gut vorbereitet. Allerdings hätten sie dann sicher nicht alle 3,5 Tage die Gelegenheit nach Kohlenstoff oder Wasser zu suchen, sondern vielleicht nur alle 365 Tage oder so.
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