News: Tod dem Tumor mit gestreutem Laserlicht
Die Diffusorkappe löst auch ein anderes Problem: Da sich bislang die gesamte Laserenergie auf eine Gewebefläche von einigen hundert Quadratmikrometer konzentrierte, verbrannte das bestrahlte Gewebe oft. "Diese Stellen absorbierten fast die ganze Lichtenergie und verhinderten, daß die rettenden Laserstrahlen weiter in den Tumor eindrangen. Im Diffusor verteilen Streupartikel das Licht nun über eine größere Fläche. Das Gewebe wird nicht mehr an der Katheterspitze verbrannt, und die Strahlen können sich im Tumorgewebe ausbreiten", erklärt der Mediziner Gerhard Rall von der Fraunhofer-Patentstelle.
Zusätzlich wird die Diffusorkappe noch mit einem Kühlsystem kombiniert, das zweierlei bewirkt: Zum einen verhindert es eine Überhitzung der Katheterspitze. Zum anderen sorgt es dafür, daß – falls erwünscht – das Temperaturmaximum tiefer in das Gewebe verlagert wird und die Bereiche um den Lichtleiter herum geschont werden. Dies könnte in Zukunft ermöglichen, die gutartige Prostatavergrößerung durch die Harnröhre hindurch zu behandeln, ohne daß diese selbst zerstört wird.
Haupteinsatzgebiete der Laserkatheter sind die Bestrahlung von Hirn- und Prostatatumoren und von Lebermetastasen bei Darmkrebs. Das Verfahren wird klinisch noch getestet. Bis es routinemäßig in den Operationssaal einzieht, dauert es aber noch einige Jahre.
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