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Amphibienrückgang: Tödliche Pilzinfektion bei wild lebenden Kröten besiegt

Auf Mallorca ist es Forschern erstmals gelungen, Infektionen mit dem gefährlichen Chytridpilz bei Amphibien langfristig einzudämmen. Der Ansatz funktioniert aber nicht überall.
Mallorca-Geburtshelferkröte

Forschern aus Spanien und Großbritannien ist es erstmals gelungen, eine tödliche Pilzkrankheit bei wild lebenden Populationen der Mallorca-Geburtshelferkröte (Alytes muletensis) auf der spanischen Insel einzudämmen. Der Chytridpilz (Batrachochytrium dendrobatidis) befällt die Haut von Amphibien, stört so vermutlich ihren Wasser- und Elektrolythaushalt und vermindert den Schutz vor anderen Krankheitserregern. Nicht selten endet die Infektion für die Tiere tödlich, was den Pilz vermutlich zu einer treibenden Kraft des weltweiten Amphibienrückgangs macht. Bislang scheiterten sämtliche Versuche, die Krankheit bei wild lebenden Amphibien langfristig einzudämmen, da man kranke Tiere zwar behandeln kann, die Sporen des Pilzes aber überall zurückbleiben und nach kurzer Zeit für neue Infektionen sorgen.

Um die Krötenpopulationen auf Mallorca langfristig pilzfrei zu bekommen, siedelten die Wissenschaftler die Tiere im Kaulquappenstadium nun zunächst kurzzeitig ins Labor um und behandelten sie dort mit einem Antimykotikum. Außerdem legten sie die Tümpel, die die Kröten in freier Wildbahn bewohnten, vorübergehend trocken und behandelten die Böden mit einem Desinfektionsmittel. Nachdem Regenwasser die Teiche wieder aufgefüllt hatte, brachten die Forscher die Tiere in ihre natürliche Umgebung zurück. Untersuchungen offenbarten, dass die Populationen auf diesem Weg auch zwei Jahre später noch pilzfrei blieben – Batrachochytrium dendrobatidis war besiegt. Der Ansatz, mit dem die Forscher die Infektionen auf Mallorca in den Griff bekamen, ist allerdings viel zu aufwändig, um damit auch größeren Amphibienpopulationen auf der ganzen Welt helfen zu können. Zudem sorgen verschiedene Faktoren dafür, dass er sich nur für spezielle Habitate eignet. So ist Mallorca beispielsweise vergleichsweise trocken, Tümpel trocknen dort regelmäßig komplett aus und füllen sich nach einiger Zeit wieder mit Wasser. Zudem leben hier kaum weitere Spezies, die den Chytridpilz auf anderem Weg wieder einschleppen könnten.

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