Direkt zum Inhalt

News: Tödliches Gen der Spanischen Grippe gefunden

Influenza Viren
Ein einziges Gen hat zu der extrem hohen Todesrate der weltweiten Grippe-Epidemie nach dem Ersten Weltkrieg geführt, vermuten Wissenschaftler aus Japan, Kanada und den USA.

Die Forscher um Darwyn Kobasa von der Universität von Wisconsin hatten zwei Gene – die jeweils für die Proteine Hämagglutinin (HA) und Neuraminidase (NA) kodieren – aus dem Influenza-Stamm von 1918 rekonstruiert und in harmlose Grippeviren eingebaut. Nachdem sie Mäuse mit den veränderten Viren infizierten, starben die Tiere bereits nach wenigen Tagen und zeigten ähnliche Symptome, wie die menschlichen Opfer der "Spanischen Grippe".

Wie sich herausstellte, sorgte vor allem HA für die tödliche Wirkung. Mit diesem Protein docken die Viren an menschliche Zellen an. Frühere Studien hatten bereits Hinweise auf den entscheidenden Beitrag von HA bei der Infektiösität geliefert.

Die "Spanische Grippe" zählt zu den verheerendsten Epidemien der Menschheit. An der Infektion starben mindestens 20 Millionen Menschen im Zeitraum zwischen 1918 und 1919; der Epidemie fielen damit mehr Menschen zum Opfer als dem gerade zu Ende gegangenem Ersten Weltkrieg. Ihren Name bekam die vermutlich aus Asien stammende tödliche Krankheit, da sie in Spanien zuerst verstärkt in Erscheinung trat.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.