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News: Tödliches Leck im Weltraum

Astronomische Instrumente, die unsere Erde in einer Umlaufbahn außerhalb der Atmosphäre umkreisen, haben den Vorteil, daß sie bei der Beobachtung nicht durch die störende Luftschicht behindert werden. Ein schwerwiegender Nachteil ist jedoch, daß sie nur äußerst schwer zu erreichen und gegebenenfalls zu reparieren sind. Das letzte Opfer dieses tragischen Umstandes ist der Wide-Field Infrared Explorer (WIRE), den die NASA am 8. März 1999, vier Tage nach dem Start, aufgegeben hat. Die Sonde hatten zuviel flüssigen Wasserstoff verloren, der dringend als Kühlmittel für das wissenschaftliche Hauptinstrument nötig war.
Der Wide-Field Infrared Explorer (WIRE) sollte bislang unsichtbare Galaxien aufstöbern, in denen außergewöhnlich viele Sterne entstehen. Diese stellaren Kreissäle emittieren einen Großteil ihrer Strahlung im fernen Infrarotbereich des Spektrums. Um ihr Licht nachzuweisen, hatten Wissenschaftler ein Hightech-Teleskop mit einer Apertur von 30 Zentimetern gebaut, das mit Wasserstoff auf sieben Kelvin abgekühlt werden sollte. Die tiefe Temperatur sollte vermeiden, daß die Eigenwärme des Instruments während des vorgesehenen Beobachtungszeitraums von vier Monaten die Infrarotstrahlung überlagert.

Aber schon kurz nach dem Start stellte das Kontrollpersonal am Boden fest, daß Wasserstoff aus der Sonde austrat und sie in eine Rotation versetzte. Ohne Möglichkeit, das Leck zu stopfen, gelang es den Ingenieuren erst, die 250 kg schwere Sonde zu stoppen, als das gesamte Kühlmittel verloren gegangen war. Sobald sie die volle Kontrolle über das Raumfahrzeug wiedergewonnen haben, wollen sie sich an die Untersuchung des Vorfalls machen. Anschließend soll der funktionslose Satellit zumindest noch als Übungsgerät dienen, an dem die eingebauten neuartigen Navigations- und Kommunikationssysteme erprobt werden.

Die enttäuschten Vertreter der NASA bemühen sich, trotz des Diseasters noch optimistische Töne erklingen zu lassen. Sie hoffen, spätere Missionen könnten die Aufgaben von WIRE mit übernehmen. So meint Chefwissenschaftler Ed Weiler: "Auf diese Weise wird die wissenschaftliche Erkenntnis nur verzögert – sie geht nicht verloren."

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