Reptilien: Tote Geckos kleben so gut wie lebendige
Dank der feinen Härchen unter ihren Füßen können Geckos kopfüber an glatten Oberflächen hängen, ohne hinunter zu fallen. Diese Haftkraft lässt auch nicht nach, wenn die Tiere sterben. Das demonstrierten nun Forscher um Tomothy Higham von der University of California in Riverside. Mit einem speziellen Gerät zogen sie die Geckos vorsichtig an den Füßen über eine vertikale Acrylglasplatte – und zwar sowohl vor als auch 30 Minuten nach deren Ableben. Dabei stellten sie fest, dass die Geckos egal ob tot oder lebendig genau gleich gut an der Oberfläche hafteten.
Die Forscher beantworteten damit die seit Langem diskutierte Frage, ob der Klebeprozess von den Tieren selbst eingeleitet werden muss – etwa durch Muskelbewegungen – oder ob sie einfach automatisch an glatten Oberflächen hängen bleiben, allein aufgrund der speziellen Struktur unter ihren Zehen. Offenbar trifft letzteres zu, die Tiere müssen sich nicht bewusst um Haftung bemühen. Eine aktive Komponente kommt aber wohl ins Spiel, wenn die Geckos die Klebekraft verringern wollen, indem sie ihre Zehenspitzen vorsichtig anheben, während der übrige Fuß am Boden bleibt. Dieser Vorgang dient vermutlich dazu, die feinen Härchen unter den Füßen vor Schäden zu schützen, wenn sie zu lange auf einer Oberfläche sitzen, spekulieren Higham und seine Kollegen. Tote Geckos können das natürlich nicht mehr – weshalb die Forscher hier häufiger beobachteten, dass das Adhäsionssystem nach einiger Zeit in Mitleidenschaft gezogen wurde.
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