Sonnensystem: Trägt Pluto eine Eiskappe?
Nur noch rund 90 Millionen Kilometer – dann hat die NASA-Raumsonde ihr Ziel Pluto erreicht. Doch schon jetzt faszinieren ihre Aufnahmen die beteiligten Astronomen, obwohl die Bilder noch recht pixelig ausfallen. Auf jetzt veröffentlichten Fotos lassen sich erstmals dunkle und helle Bereiche auf dem Zwergplaneten ausmachen: Pluto trägt also womöglich eine Eiskappe auf mindestens einem seiner Pole, wie Alan Stern, der leitende Wissenschaftler der Mission, vermutet. Sie bestünde aus gefrorenem Stickstoff. "Diese Bilder sind besser als alles, was wir bislang von Pluto gesehen haben", so Stern. Plutos Mond Charon ist ebenfalls auf der Aufnahme vom 15. April abgebildet: Sie zeigt, wie der Trabant seinen 6,4 Tage langen Orbit um seinen Zwergplaneten vollzieht.
Vor Kurzem hatte die NASA das erste Farbbild der beiden Himmelskörper veröffentlicht, aber noch befinden sie sich zu weit entfernt: Selbst die leistungsstarke LORRI-Kamera (Long Range Reconnaissance Imager) an Bord von New Horizon kann noch keine genaueren Details ausmachen. Am 14. Juli soll die Sonde schließlich endgültig ihr Ziel erreichen und Pluto in einer Höhe von 12 500 Kilometern passieren. "Wir können nur ahnen, welche Überraschungen uns dann erwarten", freut sich der ebenfalls an der Mission beteiligte Astronom Hal Weaver von der Johns Hopkins University in Laurel. Dann erkennt man vielleicht auch mehr von den vier kleineren Monden, die Pluto umkreisen: Die kurze Belichtungszeit der jetzigen Bilderserie von einer Zehntelsekunde reichte nicht aus, um die nur schwach reflektierenden Himmelskörper abzulichten.
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