Gentechnik: Transportvehikel der Gentherapie kann Krebs auslösen
Die häufig als Transportvehikel für genetisches Material eingesetzten Viren könnten Krebs auslösen, warnen Wissenschaftler aus den USA. Sie bestätigten frühere Untersuchungen, die bei Mäusen bereits auf ein hohes Krebsrisiko von gentherapeutisch eingesetzten Viren hinwiesen.
Diese Viren, die bestimmte Gene transportieren und in eine andere DNA einbauen, um beispielsweise funktionslose Gene zu ersetzen, galten für den Menschen als harmlos – bis französische Experimente im Jahr 2002 abgebrochen werden mussten: Zwei von zehn Kleinkindern, die an der schweren erblichen Immunschwäche SCID-X1 litten, erkrankten nach einer Gentherapie an Leukämie.
Neben den damals verwendeten Retroviren haben sich so genannte Adeno-assozierte Viren (AAV) als Vektoren bewährt. Bereits 2001 hatten Forscher um Mark Sands von der Washington-Universität in St. Louis bei Mäusen aber Hinweise gefunden, dass AAV-Vektoren Leberkrebs auslösen können. Die Ergebnisse wurden jedoch allgemein angezweifelt, da es sich um gentechnisch veränderte Tiere gehandelt hatte.
Die Wissenschaftler wiederholten nun ihre Experimente mit normalen Mäusen. Es zeigte sich, dass über die Hälfte der mit AAV behandelten Tiere Leberkrebs entwickelten. Wie die Forscher herausfanden, kann das Virus in eine bestimmte Region auf Chromosom 12 springen und damit den Krebs auslösen.
Beim Menschen gibt es eine ähnliche Region auf Chromosom 14, die ebenfalls als krebsauslösend gilt. Deshalb sollten nach Ansicht der Forscher AAV-Vektoren beim Menschen nur mit äußerster Vorsicht eingesetzt werden. (aj)
Diese Viren, die bestimmte Gene transportieren und in eine andere DNA einbauen, um beispielsweise funktionslose Gene zu ersetzen, galten für den Menschen als harmlos – bis französische Experimente im Jahr 2002 abgebrochen werden mussten: Zwei von zehn Kleinkindern, die an der schweren erblichen Immunschwäche SCID-X1 litten, erkrankten nach einer Gentherapie an Leukämie.
Neben den damals verwendeten Retroviren haben sich so genannte Adeno-assozierte Viren (AAV) als Vektoren bewährt. Bereits 2001 hatten Forscher um Mark Sands von der Washington-Universität in St. Louis bei Mäusen aber Hinweise gefunden, dass AAV-Vektoren Leberkrebs auslösen können. Die Ergebnisse wurden jedoch allgemein angezweifelt, da es sich um gentechnisch veränderte Tiere gehandelt hatte.
Die Wissenschaftler wiederholten nun ihre Experimente mit normalen Mäusen. Es zeigte sich, dass über die Hälfte der mit AAV behandelten Tiere Leberkrebs entwickelten. Wie die Forscher herausfanden, kann das Virus in eine bestimmte Region auf Chromosom 12 springen und damit den Krebs auslösen.
Beim Menschen gibt es eine ähnliche Region auf Chromosom 14, die ebenfalls als krebsauslösend gilt. Deshalb sollten nach Ansicht der Forscher AAV-Vektoren beim Menschen nur mit äußerster Vorsicht eingesetzt werden. (aj)
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