News: Traumhafter Schlaf
Auch bei Tieren treten während des Schlafes regelmäßig die typischen REM-Phasen (rapid eye movement) mit heftigen Augenbewegungen auf, während denen der Mensch träumt. Doch was geht in den Tieren in dieser Zeit vor? Um das herauszufinden, brachten Kenway Louie und Matthew Wilson Ratten bei, sich in einem Labyrinth zurecht zu finden. Während des Trainings zeichneten die Forscher die Hirnaktivitäten ihrer Versuchstiere auf. Dabei feuerten bestimmte Nervenzellen des Hippocampus – der Hirnregion, die entscheidend bei der Gedächtnisleistung der Tiere beteiligt ist.
Dann entließen die Wissenschaftler ihre Versuchstiere in den erholsamen Schlaf. Während der REM-Phasen der Ratten traten wieder die gleichen Neurone des Hippocampus in Aktion. Die Muster waren so typisch, dass Louie und Wilson quasi erkennen konnten, an welcher Stelle des Labyrinthes sich die Tiere im Geiste gerade aufhielten (Neuron vom 25. Januar 2001).
Wilson glaubt, dass die Tiere während ihres Traumes das am Tag Erlernte noch einmal rekapitulieren. Dadurch wird es im Langzeitgedächtnis fest verankert – ein Vorgang, der beim Menschen bereits bekannt ist. Demnach könnten auch Ratten vergangene Erfahrungen im Geiste noch einmal durchspielen. Bisher hatte man diese kognitive Fähigkeit – neben dem Menschen – nur Schimpansen oder Delphinen zugetraut.
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