Umwelt: Treibhausgase im Südpolarmeer entdeckt
Wissenschaftler haben erstmals nachgewiesen, dass auch im Südpolarmeer Treibhausgase aus dem Meeresboden austreten. Auf einer Expedition vor der subantarktischen Insel Süd-Georgien entdeckte ein Team um Gerhard Bohrmann vom Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen (MARUM) mehr als 130 aktive Methanquellen. Das berichten die Forscher im Fachmagazin "Earth and Planetary Science Letters".
Bohrmann und seine Kollegen untersuchten im Detail zwei Buchten an der Nordostküste der Insel mit einem Echolotsystem. Die Methanemissionen erschienen ihnen dabei als schmale Fahnen. "In Wassertiefen zwischen 130 und 390 Meter konnten wir insgesamt 133 Methanfahnen identifizieren", erklärt Miriam Römer vom MARUM. Durchschnittlich waren diese etwa 70 Meter hoch. Methan ist ein Treibhausgas, das unter anderem Bestandteil von Erdgas und Heizgas ist. Es belastet die Atmosphäre noch um ein Vielfaches mehr als Kohlendioxid. Im Südpolarmehr entdeckten die Forscher allerdings nur sehr geringe Konzentrationen im oberflächennahmen Wasser. Davon, dass das in Süd-Georgien austretende Methan in die Atmosphäre gelangt und den Treibhauseffekt weiter verstärkt, ist also nicht auszugehen.
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