Sportpsychologie: Trikotfarbe belanglos
Die Farbe eines Sporttrikots spielt wohl doch keine Rolle, wenn es um Sieg oder Niederlage geht – zumindest nicht, wenn es sich um Judo und die Wahl zwischen blauen oder weißen Kampfanzügen handelt. Dieses Ergebnis von Peter Dijkstra und Paul Preenen widerlegt daher gegenteilige Ergebnisse einer früheren Studie, laut der blau gekleidete Judoka während der Olympiade 2004 häufiger gewannen als weiß gewandete.
Vielmehr, so die beiden Forscher von den Universitäten in Glasgow und Groningen, verfälschten weitere Einflussfaktoren wie Setzlisten, verschieden lange Erholungszeiten oder die unterschiedliche Zahl der jeweils absolvierten Kämpfe die damaligen Ergebnisse. So wurden während der Sommerspiele von Athen den gesetzten – und damit favorisierten – Athleten in der ersten Runde automatisch die blauen Anzüge zugewiesen. Diese Ergebnisse wurden dann zwar in der überarbeiteten Vorgängerstudie ausgeschlossen, doch belegen Dijkstra und Preenen, dass die Favoriten auch in der zweiten und dritten Runde häufiger blaue Judogi zugeteilt bekamen.
Die Verlierer durften anschließend noch in den Hoffnungslauf. Kämpfer in Blau hatten hier allerdings nach der Statistik der beiden Forscher jedoch meist einen Kampf weniger auf dem Buckel als Kontrahenten in Weiß und waren dadurch wohl weniger erschöpft und belastet. Schließlich genossen blau gekleidete Sportler insgesamt etwas längere Erholungspausen als weiß gewandete, was kräftemäßig ebenfalls nachfolgende Duelle beeinflussen dürfte. Nachdem sie alle diese Faktoren in den Berechnungen berücksichtigten, ermittelten die Wissenschaftler auch keine nach Farben gewichteten unterschiedlichen Ausgänge mehr während der Olympiade – genauso wenig wie bei 71 weiteren Wettbewerben, die sie derart begutachteten.
Aufgekommen war die Vermutung, dass Blau die Siegchancen erhöht, nachdem ähnliche Studien einen derartigen Vorteil für Sportler mit rotem Dress nachgewiesen hatten. Verschiedene Biologen und Psychologen vermuteten, dass Blau womöglich schlechter wahrgenommen werde als Weiß, sodass der weiße Kämpfer die Bewegungen seines blauen Gegenübers schlechter erkennen und darauf reagieren konnte. Alternativ sollte Blau ähnlich furchterregend wie Rot wirken – eine Farbe, die erhöhte Erregung und Aggressivität im Tierreich signalisiert. (dl)
Vielmehr, so die beiden Forscher von den Universitäten in Glasgow und Groningen, verfälschten weitere Einflussfaktoren wie Setzlisten, verschieden lange Erholungszeiten oder die unterschiedliche Zahl der jeweils absolvierten Kämpfe die damaligen Ergebnisse. So wurden während der Sommerspiele von Athen den gesetzten – und damit favorisierten – Athleten in der ersten Runde automatisch die blauen Anzüge zugewiesen. Diese Ergebnisse wurden dann zwar in der überarbeiteten Vorgängerstudie ausgeschlossen, doch belegen Dijkstra und Preenen, dass die Favoriten auch in der zweiten und dritten Runde häufiger blaue Judogi zugeteilt bekamen.
Die Verlierer durften anschließend noch in den Hoffnungslauf. Kämpfer in Blau hatten hier allerdings nach der Statistik der beiden Forscher jedoch meist einen Kampf weniger auf dem Buckel als Kontrahenten in Weiß und waren dadurch wohl weniger erschöpft und belastet. Schließlich genossen blau gekleidete Sportler insgesamt etwas längere Erholungspausen als weiß gewandete, was kräftemäßig ebenfalls nachfolgende Duelle beeinflussen dürfte. Nachdem sie alle diese Faktoren in den Berechnungen berücksichtigten, ermittelten die Wissenschaftler auch keine nach Farben gewichteten unterschiedlichen Ausgänge mehr während der Olympiade – genauso wenig wie bei 71 weiteren Wettbewerben, die sie derart begutachteten.
Aufgekommen war die Vermutung, dass Blau die Siegchancen erhöht, nachdem ähnliche Studien einen derartigen Vorteil für Sportler mit rotem Dress nachgewiesen hatten. Verschiedene Biologen und Psychologen vermuteten, dass Blau womöglich schlechter wahrgenommen werde als Weiß, sodass der weiße Kämpfer die Bewegungen seines blauen Gegenübers schlechter erkennen und darauf reagieren konnte. Alternativ sollte Blau ähnlich furchterregend wie Rot wirken – eine Farbe, die erhöhte Erregung und Aggressivität im Tierreich signalisiert. (dl)
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