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Im Medizinschrank: Hyaluronsäure rührt zu Tränen

Kälte kann Augen austrocknen, zu Jucken und Brennen führen. Tropfen mit Hyaluronsäure helfen. Je mehr im Produkt steckt, desto länger bleibt der Tränenfilm auf der Hornhaut stabil.
Tropfen mit Hyaluronsäure helfen zuverlässig, die Augen angenehm feucht zu halten.

Tabletten gegen Kopfweh und Magenschmerzen, Salben für Brandwunden und Sportverletzungen – eine ordentliche Hausapotheke ist umfassend ausgestattet. Doch was für Wirkstoffe stecken eigentlich in den Medikamenten? Welche Mittel helfen wirklich, was ist umstritten? Und gibt es vielleicht eine gesündere Alternative? Wir werfen regelmäßig einen Blick auf die Mittel im Medizinschrank. Dieses Mal: Hyaluronsäure.

Wie viele haben das zu Hause?

Kälte, Wind und Bildschirmarbeit, Luft aus der Klimaanlage oder Zigarettenrauch: All das trocknet die Augen aus, die dann unangenehm brennen. Zur Linderung schwören viele auf Augentropfen oder Augengel mit Hyaluronsäure. Augenpräparate insgesamt bescherten Deutschlands Apotheken im Jahr 2019 rund 430 Millionen Euro Umsatz – 5,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Summe ergab sich aus 33,4 Millionen verkauften Packungen.

Wie wirkt das und wie gut?

Augengel oder Augentropfen mit Hyaluronsäure sollen bei trockenen Augen den Tränenfilm ersetzen. Hersteller empfehlen, alle paar Stunden einen Tropfen in jedes Auge zu geben. Die Flüssigkeit haftet auf der Hornhaut, bindet auf Grund der enthaltenen Hyaluronsäure dort Wasser und hält so das Auge feucht. Je mehr Hyaluronsäure ein Präparat enthält, desto größer ist seine Viskosität und desto länger bleibt der Tränenfilm auf der Hornhaut stabil.

Die perfekte Hausapotheke

  • Hinein sollten auf jeden Fall: sterile Kompressen, Mullbinden, Verbandpäckchen und -watte. Ebenso diverse Pflaster, ein Dreiecktuch und Klammern, um Verbände festzustecken. Zudem ist es sinnvoll, eine Schere, ein Fieberthermometer, Einmalhandschuhe und Desinfektionsmittel parat zu haben.
  • Hilfreich sind die Regeln für erste Hilfe und eine Liste mit den wichtigsten Rufnummern (112, ärztlicher und zahnärztlicher Bereitschaftsdienst, Apothekennotdienst). In einer Notsituation vergisst man solche Nummern schnell.
  • Standardmedikamente sind Mittel gegen Herpes, Sodbrennen, Magenschmerzen, Durchfall oder Verstopfung, Fieber, Halsweh, Kopfschmerzen. Ebenso ratsam: Salben, die Brand- oder Sportverletzungen lindern.
  • Verschreibungspflichtige Arzneien wie zum Beispiel Blutdruckmittel oder Opiate gehören hingegen nicht in die Box.
  • Dunkel, kühl und trocken – so ist der perfekte Ort für die Hausapotheke. Bestenfalls steht sie also im Schlafzimmer oder Flur, nicht im Bad oder in der Küche.
  • Um Kinder zu schützen, sollte die Box abschließbar sein.
  • Für was war das noch gleich? Notizen auf der Verpackung und die Beipackzettel helfen.
  • Und wichtig: Prüfen Sie mindestens einmal im Jahr, ob noch alles drin und haltbar ist.

Was sind häufige Nebenwirkungen?

Weil Hyaluronsäure im Körper vorkommt, vertragen die meisten erzwungene Tränen gut. Es spricht nichts dagegen, das Mittel regelmäßig zu verwenden. Seit es Tropfen ohne Konservierungsstoffe gibt, sind allergische Reaktionen selten. Manche Menschen verspüren nach dem Einträufeln dennoch ein Brennen. Wer andere Augenmedikamente verwenden muss, sollte dazwischen eine Viertelstunde verstreichen lassen. Träger weicher Kontaktlinsen greifen besser zu Präparaten ohne Konservierungsstoffe, weil diese sich in den Linsen anreichern und den Augen schaden können. Alle Anwender sollten die begrenzte Haltbarkeit von Augentropfen beachten, um Infektionen zu vermeiden.

Was ist die Alternative?

Augentropfen mit Hyaluronsäure sind am beliebtesten. Doch es gibt Alternativen. Vitamin A beispielsweise gilt als Augenvitamin – es regeneriert gereizte Hornhaut und schützt ihre Zellen vor Umwelteinflüssen. Entzündungshemmend und antiallergisch wirken Mittel mit Ectoin, die ebenfalls den Tränenfilm stabilisieren. Wer pflanzliche Mittel bevorzugt, kauft Tropfen mit der Heilpflanze Gemeiner Augentrost, auch Euphrasia genannt.

Wann sollte man doch zum Arzt gehen?

Sind die Augen oft gerötet und gereizt, brennen und jucken oder entwickelt sich ein Fremdkörpergefühl, sollte ein Augenarzt das untersuchen. Möglicherweise gibt es andere Ursachen als Winter- oder Heizungsluft für die Symptome: etwa eine Lidrandentzündung, eine rheumatische Erkrankung oder Diabetes.

Alle Teile der Serie finden Sie auf der Sammelseite »Im Medizinschrank«.

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