Neandertaler: Trockenen Fußes über den Ärmelkanal 40 000 Jahre früher als angenommen
Vor etwas mehr als 100 000 Jahren begann die letzte Eiszeit: Eisschilde breiteten sich über den Alpen, Skandinavien und den Höhenlagen der britischen Inseln aus – der Meeresspiegel sank infolge der gespeicherten Wassermassen. Er sank so weit, dass Neandertaler von Nordfrankreich aus trockenen Fußes ins heutige Großbritannien gelangen konnten. Dies belegen die jüngsten Funde britischer Forscher. Diese Migranten vom Festland haben Britannien 40 000 Jahre früher erreicht als bisher angenommen.
Zu diesem Schluss kommt das Team um Francis Wenban-Smith und David Score, nachdem bei Straßenarbeiten bei Dartford im südostenglischen Kent zwei eiszeitliche, rund 100 000 Jahre alte Feuersteinklingen entdeckt worden waren.
Die Neandertaler nutzten die Gelegenheit und folgten den Mammuts, Nashörnern, Pferden und Rehen, die es in großer Zahl in die saftigen Weiden der North Downs zog.
Claudia Reinert
Zu diesem Schluss kommt das Team um Francis Wenban-Smith und David Score, nachdem bei Straßenarbeiten bei Dartford im südostenglischen Kent zwei eiszeitliche, rund 100 000 Jahre alte Feuersteinklingen entdeckt worden waren.
Wären die Feuersteingeräte deutlich älter gewesen, hätten sich die Archäologen der University of Southampton und Oxford Archaeology nicht gewundert. Denn schon vor 200 000 Jahren siedelten Vorfahren der Neandertaler in dem Gebiet, das später die britischen Inseln sein würde. Die eiszeitlichen Gletscher zwangen sie dann aber zur Rückkehr nach Süden. Als das Klima wieder wärmer wurde, vor rund 130 000 Jahren, verhinderte zunächst der gestiegene Wasserspiegel eine neuerliche Wanderung nach Norden. Bis Britannien vor 100 000 Jahren erneut mit dem Festland verbunden war.
Die Neandertaler nutzten die Gelegenheit und folgten den Mammuts, Nashörnern, Pferden und Rehen, die es in großer Zahl in die saftigen Weiden der North Downs zog.
Claudia Reinert
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