Auf dem Atlantik richten sich gerade alle Augen auf Hurrikan »Florence«, der die Ostküste der USA mit sturzflutartigen Regenfällen und heftigen Winden bearbeitet. Der Wirbelsturm ist jedoch nicht der einzige Tropensturm, der sich gerade auf dem Atlantik austobt. Neben »Isaac«, der Richtung Karibik unterwegs ist, lohnt sich auch ein Blick auf »Helene«. Dieser zieht als Hurrikan der Kategorie 1 westlich der Kapverdischen Inseln seine Bahn, doch seine weitere Entwicklung ist auch für Europa interessant, wie der »Deutsche Wetterdienst« meldet. Denn »Helene« wird Mitteleuropa nochmals sommerliche Hitze bringen – während die Britischen Inseln ziemlich nass werden könnten.

Laut den Berechnungen weicht der Sturm zum Wochenende hin von seinem Kurs nach Westen zunehmend ab und biegt unter Einfluss des Jetstreams nach Nordosten ab, um langsam Richtung Europa zu ziehen. Schon am Samstag (15.9.) erreicht er die Azoren, zum Wochenbeginn das Seegebiet westlich der Biskaya. Dabei führt er an seiner Ostseite sehr warme Luft aus Südwesten nach Mitteleuropa, so dass Deutschland nächste Woche unter Hochdruckeinfluss Temperaturen von 25 bis 30 Grad Celsius oder sogar mehr erwarten kann. Für die Britischen Inseln sind die Aussichten dagegen weniger rosig. Schon ab Dienstag drohen dort Orkanböen und Dauerregen.

Auf seinem Weg nach Nordosten schwächt sich »Helene« über kühlerem Wasser natürlich ab, so dass der Sturm bald nicht mehr in die Hurrikan-Kategorie fällt. Derartige Zugbahnen von ehemaligen Hurrikanen sind selten, treten jedoch immer wieder auf. Im Oktober 2017 etwa erreichte »Ophelia« Irland. Zuvor hatte er Geschichte geschrieben, denn noch nie seit Beginn der modernen Wettererfassung hatte ein Hurrikan im nordöstlichen Atlantik eine derartige Wucht entfaltet. Doch letztlich erreichte »Ophelia« Irland dann bloß als sehr kräftiges außertropisches Sturmtief.