Kontamination: Tunfisch-Sushi mit Quecksilbernote
Auf der CITES-Konferenz in Katar im März verweigerte die Staatengemeinschaft dem Blauflossentun (auch Roter Tunfisch genannt) einen höheren Schutzstatus – auf Betreiben Japans, wo Sushi-Freunde den Fisch sehr schätzen. Doch dieser Genuss könnte sich womöglich auf Dauer sehr gesundheitsschädlich erweisen: Blauflossen- und Großaugentunfische sind laut einer Studie von Jacob Lowenstein von der New Yorker Columbia University und seinen Kollegen überdurchschnittlich stark mit Quecksilber belastet, gerade sie werden aber bevorzugt in Sushi-Restaurants verarbeitet.
Mit Hilfe des DNA-Barcoding hatten die Wissenschaftler Tunfischproben aus verschiedenen Restaurants und Supermärkten in unterschiedlichen US-Bundesstaaten bis zur Art zurückbestimmt und auf das Flüssigmetall untersucht. Mit bedeutenden Unterschieden: Während Gaststätten vor allem auf die großen, fettreichen Blauflossen- und Großaugentunfische zurückgreifen, nutzen Supermarktketten die kleineren und billigeren Gelbflossen-Tune für das von ihnen vermarktete Sushi. Auch hinsichtlich der Quecksilberbelastung unterschieden sich die vermarkteten Waren: Zwar waren beide Sorten kontaminiert, doch lag der Gehalt des Giftstoffs im Restaurant-Sushi sowohl im Durchschnitt als auch bei den absoluten Spitzenwerten deutlich über jenen der Konkurrenz.
Vielfach überschritten die Konzentrationen deutlich die von den japanischen, US-amerikanischen und europäischen Gesundheitsbehörden sowie der Weltgesundheitsorganisation WHO festgelegten Grenzwerte, die ein Mensch am Tag maximal zu sich nehmen sollte. Dauerkonsumenten könnten das Metall daher in größeren Konzentrationen im Körper anreichern, was womöglich zu Nervenschäden führt: Hohe Quecksilberbelastungen haben in der Vergangenheit bereits zu chronischen Vergiftungen geführt wie bei der so genannten Minamata-Krankheit, die in den 1950er Jahren an der japanischen Küste auftrat. Vor allem Fischer waren davon betroffen, weil sie das Metall in Form des biologisch aktiven Methylquecksilbers über kontaminierte Meerestiere aufgenommen hatten. Später litten sie vielfach unter Lähmungen oder Psychosen, rund 3000 Betroffene starben an der Vergiftung.
Die unterschiedliche Belastung der einzelnen Arten führen die Biologen vor allem auf die Größenunterschiede der verwendeten Fische zurück: Ausgewachsene und entsprechend fettreiche Tiere, die meist zu den Blauflossen- und Großaugentuns gehören, landen bevorzugt in den Restaurants, die die höheren Preise dafür bezahlen können. Im Fett sammelt sich der Stoff jedoch vor allem an. Gelbflossentune sind dagegen meist deutlich kleiner und entsprechend magerer. Außerdem leben sie vor allem in tropischen Meeren, wo die Quecksilberberlastung durch Industrieabwässer und andere Quellen geringer ausfällt. (dl)
Mit Hilfe des DNA-Barcoding hatten die Wissenschaftler Tunfischproben aus verschiedenen Restaurants und Supermärkten in unterschiedlichen US-Bundesstaaten bis zur Art zurückbestimmt und auf das Flüssigmetall untersucht. Mit bedeutenden Unterschieden: Während Gaststätten vor allem auf die großen, fettreichen Blauflossen- und Großaugentunfische zurückgreifen, nutzen Supermarktketten die kleineren und billigeren Gelbflossen-Tune für das von ihnen vermarktete Sushi. Auch hinsichtlich der Quecksilberbelastung unterschieden sich die vermarkteten Waren: Zwar waren beide Sorten kontaminiert, doch lag der Gehalt des Giftstoffs im Restaurant-Sushi sowohl im Durchschnitt als auch bei den absoluten Spitzenwerten deutlich über jenen der Konkurrenz.
Vielfach überschritten die Konzentrationen deutlich die von den japanischen, US-amerikanischen und europäischen Gesundheitsbehörden sowie der Weltgesundheitsorganisation WHO festgelegten Grenzwerte, die ein Mensch am Tag maximal zu sich nehmen sollte. Dauerkonsumenten könnten das Metall daher in größeren Konzentrationen im Körper anreichern, was womöglich zu Nervenschäden führt: Hohe Quecksilberbelastungen haben in der Vergangenheit bereits zu chronischen Vergiftungen geführt wie bei der so genannten Minamata-Krankheit, die in den 1950er Jahren an der japanischen Küste auftrat. Vor allem Fischer waren davon betroffen, weil sie das Metall in Form des biologisch aktiven Methylquecksilbers über kontaminierte Meerestiere aufgenommen hatten. Später litten sie vielfach unter Lähmungen oder Psychosen, rund 3000 Betroffene starben an der Vergiftung.
Die unterschiedliche Belastung der einzelnen Arten führen die Biologen vor allem auf die Größenunterschiede der verwendeten Fische zurück: Ausgewachsene und entsprechend fettreiche Tiere, die meist zu den Blauflossen- und Großaugentuns gehören, landen bevorzugt in den Restaurants, die die höheren Preise dafür bezahlen können. Im Fett sammelt sich der Stoff jedoch vor allem an. Gelbflossentune sind dagegen meist deutlich kleiner und entsprechend magerer. Außerdem leben sie vor allem in tropischen Meeren, wo die Quecksilberberlastung durch Industrieabwässer und andere Quellen geringer ausfällt. (dl)
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