Direkt zum Inhalt

Tyrannosaurus rex: Einsame Raubechsen

Pro 100 Quadratkilometer gab es wohl gerade mal einen der blutrünstigen Dinosaurier. Offenbar fanden die gigantischen Raubtiere nur so genug Beute.
Modell eines T. rex im Park einer Großstadt

Vor ihrem Aussterben vor 66 Millionen Jahren gehörten sie zu den gefürchtetsten Raubtieren des Planeten: Tyrannosaurus rex wurde bis zu 13 Meter lang und brachte durchschnittlich fünf Tonnen auf die Waage. Wissenschaftler haben nun neu abgeschätzt, wie häufig die Riesenechsen auf der prähistorischen Erde waren. Ihr Ergebnis: Man musste schon einiges an Pech haben, um Tyrannosaurus rex über den Weg zu laufen, denn weltweit gab es zu jeder Zeit wohl gerade mal 20 000 der Tiere.

Im Durchschnitt habe es nur rund ein Exemplar pro 100 Quadratkilometer gegeben, schreibt die Gruppe um Charles R. Marshall von der University of California in Berkeley im Fachmagazin »Science«. Auf der Fläche der US-Hauptstadt Washington habe es daher bloß zwei Individuen gegeben. In ganz Kalifornien – das etwas größer ist als Deutschland – gerade mal 3800. Tyrannosaurus rex wäre damit in seinen Verbreitungsgebieten siebenmal so selten gewesen wie Tiger heute.

Auf ähnliche Zahlen war bereits eine Schätzung aus dem Jahr 1993 gekommen. Damals peilte man jedoch eher grob über den Daumen, wie groß die Jagdgründe von Tyrannosaurus rex sein mussten, um einem der Exemplare sowohl genügend Beute zu bescheren als auch ausreichenden Kontakt zu Artgenossen. Marshall und sein Team nutzten dagegen eine statistische Formel, die die Bevölkerungsdichte von Tieren aus ihrer Körpermasse und ihrem Platz in der Nahrungskette ableitet. Dieses Damuth-Gesetz fütterten sie mit den besten heutigen Schätzungen zur Physiologie von T. rex.

Damit konnten die Forschenden auch die Gesamtzahl aller Tyrannosaurus rex ermitteln, die je auf der Erde gelebt haben: Es dürften um die 2,5 Milliarden Exemplare gewesen sein, die sich auf rund 127 000 Generationen verteilten. Allerdings seien nur bei einem von 80 Millionen Tieren die Knochen bis heute erhalten geblieben.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.