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Radaraufnahmen boten allerdings Anzeichen, daß der Boden zahlreicher Krater durch Lava geglättet wurde. Die entstand, wie man annahm, als beim Aufprall Gestein schmolz. Dieser Vermutung gingen Robert Herrick vom Lunar and Planetary Institute in Houston und Virgil Sharpton von der University of Alaska in Fairbanks nach. Sie überprüften, in welchem Ausmaß Lava aus den Kratern herausgeflossen war, beziehungsweise in sie hinein. Dazu benutzten sie dreidimensionale Stereobilder, die erstellt wurden, als Magellan auf einer geringen Zahl von Umläufen dieselben Krater von unterschiedlichen Winkeln aufgenommen hat. Das erlaubte den Forscher, bei siebzig Kratern jeweils die relativen Höhen der Kraterrinnen, der Böden und der umliegenden Gebiete zu bestimmen.
Aus diesen Daten lesen Herrick und Sharpton, daß sich Lava nicht nur in den Kratern gebildet hat, sondern auch um die Krater floß. Im Mittel liegen sowohl die Kraterböden als auch die umliegenden Gebiete bei den Kratern höher, die durch Lava geglättet wurden. "Das muß heißen, daß diese Dinger nicht nur von innen gefüllt wurden, sondern auch von außen von Lava umgeben wurden", sagt Herrick und legt damit nahe, daß es auf der Venus auch in den letzten 500 Millionen Jahren vulkanische Aktivität gab. Die Annahme von einem plötzlichen Ausstieg aus dem Lavageschäft sei auf jeden Fall falsch. Die Ergebnisse wurden auf der Lunar and Planetary Science Conference im Frühjahr 1999 vorgestellt. Die meisten Wissenschaftler sind jedoch nicht so überzeugt wie Herrick und Sharpton. Der Radarspezialist Ellen Stofan vom Jet Propulsion Laboratory in Pasadena meint zumindest: "Ich denke, sie sind auf dem richtigen Weg."
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 18.9.1998
"Des Pudels Kern"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 10.3.1998
"Die Kruste der Venus" - Spektrum der Wissenschaft 5/99, Seite 38
"Klima und Vulkanismus auf der Venus"
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