News: Überflieger in Blindenschrift
Die Wissenschaftler koppelten Magnetfeld-Detektoren mit bildgebenden Verfahren, um festzustellen, welche Hirnareale beim Lesen aktiv waren. Sie untersuchten vier blinde Braille-Leser, die drei Finger benutzen, sechs, die mit nur einem Finger tasten und fünf sehende Versuchspersonen. Bei den Ein-Finger-Lesern und den Sehenden ergab die sensorische Reizung für jeden Finger einen Nervenimpuls an einer bestimmten Stelle in der Hirnrinde – so wie die Forscher es erwartet haben. Bei den Lesern, die drei Finger verwenden, wurden die Signale dagegen in einem größeren, eher verwischten Bereich verarbeitet. „Die gleichen Leute waren auch nicht in der Lage, zu bestimmen, welchen ihrer Finger man berührt“, ergänzt Taub.
Die „Verschmierung“ der sensorischen Eingabe könnte für die Drei-Finger-Leser einen Vorteil darstellen. „Es ist wie beim visuellen Sehen: Je schneller jemand liest, umso mehr sensorische Informationen können gleichzeitig verarbeitet werden“, sagt Taub.
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