Evolutionsbiologie: Überraschend schnelle Artbildung
Die Bildung neuer Arten braucht Zeit. Gemeinhin geschieht sie im Verlauf langer Entwicklungsprozesse, die sich – zumindest bei höheren Organismen – über Jahrtausende bis Jahrmillionen hinziehen. Umso überraschender ist nun die Entdeckung einer Speziation, die in nur 400 Jahren ablief.
Kürzlich beschrieben schwedische Forscher eine neue Tangart in der Ostsee und gaben ihr den Namen Fucus radicans. Als Wissenschaftler der Universitäten von Göteborg und Stockholm nun die Verwandtschaftsverhältnisse dieser Spezies untersuchten, stellten sie fest, dass sie sich aus einem Vorläufer des Blasentangs Fucus vesiculosus entwickelt hat. Mehr noch: Wie DNA-Vergleiche ergaben, erfolgte die genetische Trennung vor weniger als 2500, vermutlich sogar vor nur 400 Jahren.
Eine derart schnelle Artbildung konnte bisher nur in neu entstandenen Ökosystemen wie Gletscher- und Kraterseen, ozeanischen Inseln und Flüssen beobachtet werden. In der Ostsee herrschen jedoch seit Jahrtausenden konstante Verhältnisse. Wegen des niedrigen Salzgehalts sind allerdings die Reproduktionsbedingungen schwierig: In dem brackigen Wasser überleben die Geschlechtszellen von Braunalgen nicht lange. Deshalb vermehren sich F. vesiculosus und F. radicans dort überwiegend asexuell. Diese Besonderheit hat nach Ansicht der Wissenschaftler die reproduktive Trennung zwischen beiden begünstigt.
Christian Tack
Kürzlich beschrieben schwedische Forscher eine neue Tangart in der Ostsee und gaben ihr den Namen Fucus radicans. Als Wissenschaftler der Universitäten von Göteborg und Stockholm nun die Verwandtschaftsverhältnisse dieser Spezies untersuchten, stellten sie fest, dass sie sich aus einem Vorläufer des Blasentangs Fucus vesiculosus entwickelt hat. Mehr noch: Wie DNA-Vergleiche ergaben, erfolgte die genetische Trennung vor weniger als 2500, vermutlich sogar vor nur 400 Jahren.
Eine derart schnelle Artbildung konnte bisher nur in neu entstandenen Ökosystemen wie Gletscher- und Kraterseen, ozeanischen Inseln und Flüssen beobachtet werden. In der Ostsee herrschen jedoch seit Jahrtausenden konstante Verhältnisse. Wegen des niedrigen Salzgehalts sind allerdings die Reproduktionsbedingungen schwierig: In dem brackigen Wasser überleben die Geschlechtszellen von Braunalgen nicht lange. Deshalb vermehren sich F. vesiculosus und F. radicans dort überwiegend asexuell. Diese Besonderheit hat nach Ansicht der Wissenschaftler die reproduktive Trennung zwischen beiden begünstigt.
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