Verhaltensforschung: Überraschung: Wild lebende Goldhamster sind tagaktiv
Wild lebende Goldhamster sind fast ausschließlich tagaktiv. Dies ergab eine Studie der Universität von Ankara, der US-amerikanischen Cornell University sowie der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg. Diese Tagesaktivität steht im Widerspruch zu dem Verhalten, welches Mesocricetus auratus in Gefangenschaft zeigt. Dort sind die Nager konsequent nachtaktiv.
Die Forscher um Elsbeth McPhee verglichen in ihrer Untersuchung zwölf wild lebende Goldhamsterweibchen aus dem Süden der Türkei mit zehn weiblichen Goldhamstern, die seit fünf Generationen in den Labors der Universität Halle-Wittenberg lebten. Während die gefangenen Nager erst in den Abendstunden richtig munter wurden, begaben sich ihre türkischen Artgenossinnen bevorzugt am frühen morgen und am späten Nachmittag auf Futtersuche.
Die Forscher erklären sich den ungewöhnlichen Unterschied mit den verschiedenen Anforderungen, welche die jeweilige Umwelt an die Goldhamster stellt. So fanden sich in der Nähe der Hamsterbauten zahlreiche Gewölle, die auf Beutezüge von Eulen schließen lassen. Nachts ihre Höhlen zu verlassen, ist daher für die frei lebenden Goldhamster im Forschungsgebiet wenig ratsam.
Die unterschiedlichen Verhaltensweisen von Goldhamstern in Freiheit und in Gefangenschaft sind auch deshalb verblüffend, weil die Nager bislang wegen ihrer vermeintlich ausschließlichen Nachtaktivität als ideale Modellorganismen für die Erforschung der inneren Uhr galten. Nun, so schreiben die Forscher, müssten viele der bislang erzielten Forschungsergebnisse neu überdacht – und vor allem mit Untersuchungen an frei lebenden Tieren verglichen werden. (tak)
Die Forscher um Elsbeth McPhee verglichen in ihrer Untersuchung zwölf wild lebende Goldhamsterweibchen aus dem Süden der Türkei mit zehn weiblichen Goldhamstern, die seit fünf Generationen in den Labors der Universität Halle-Wittenberg lebten. Während die gefangenen Nager erst in den Abendstunden richtig munter wurden, begaben sich ihre türkischen Artgenossinnen bevorzugt am frühen morgen und am späten Nachmittag auf Futtersuche.
Die Forscher erklären sich den ungewöhnlichen Unterschied mit den verschiedenen Anforderungen, welche die jeweilige Umwelt an die Goldhamster stellt. So fanden sich in der Nähe der Hamsterbauten zahlreiche Gewölle, die auf Beutezüge von Eulen schließen lassen. Nachts ihre Höhlen zu verlassen, ist daher für die frei lebenden Goldhamster im Forschungsgebiet wenig ratsam.
Die unterschiedlichen Verhaltensweisen von Goldhamstern in Freiheit und in Gefangenschaft sind auch deshalb verblüffend, weil die Nager bislang wegen ihrer vermeintlich ausschließlichen Nachtaktivität als ideale Modellorganismen für die Erforschung der inneren Uhr galten. Nun, so schreiben die Forscher, müssten viele der bislang erzielten Forschungsergebnisse neu überdacht – und vor allem mit Untersuchungen an frei lebenden Tieren verglichen werden. (tak)
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