Geoarchäologie: Überschwemmten Tsunamis das antike Olympia?
Die heilige Wettkampfstätte von Olympia scheint gewaltigen Tsunamis zum Opfer gefallen zu sein. Während der letzten 7000 Jahre hatten immer wieder Flutwellen das Heiligtum überspült – so das Ergebnis neuester geoarchäologischer Untersuchungen.
"Die Sedimente in Olympia wurden mit großer Geschwindigkeit und hoher Energie angeschwemmt. Lediglich riesige Tsunami-Wellen können derartige Ablagerungsstrukturen verursacht haben", so der Geograf. Außerdem seien in den Sandschichten eingeschlossene Schnecken und Muscheln eindeutig marinen Ursprungs.
Katharina Bolle
Bislang vermuteten Forscher, das Heiligtum sei 551 n. Chr. von einem Erdbeben erschüttert und anschließend vom vorbeifließenden Kladeos überschwemmt und seinen Ablagerungen überdeckt worden. Eher unwahrscheinlich ist aber, dass solch ein kleiner Fluss die bis zu acht Meter hohen Sedimente ablagern konnte, sagt Andreas Vött von der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz.
"Die Sedimente in Olympia wurden mit großer Geschwindigkeit und hoher Energie angeschwemmt. Lediglich riesige Tsunami-Wellen können derartige Ablagerungsstrukturen verursacht haben", so der Geograf. Außerdem seien in den Sandschichten eingeschlossene Schnecken und Muscheln eindeutig marinen Ursprungs.
Seebeben und Tsunamis sind im östlichen Mittelmeer keine Seltenheit. Grund für die hohe seismische Aktivität in dieser Region ist die afrikanisch-eurasische Plattengrenze. Bis in jüngste Vergangenheit registrierten Forscher hier gewaltige Tsunamis, zuletzt 1956 in der südlichen Ägäis. Damals wurden auf der kleinen Insel Amorgos bis zu 30 Meter hohe Wellen beobachtet.
Katharina Bolle
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