Entomologie: Umsturz im Bienenstaat
Kapbienen-Königinnen haben den Schlüssel zur Unsterblichkeit gefunden. Zwar produzieren sie wie die Herrscherinnen bei anderen Bienenarten aus befruchteten Eizellen unermüdlich Unmengen von weiblichen Arbeiterinnen – und aus unbefruchteten bei Bedarf männliche Drohnen. Daneben aber beherrschen sie die Jungfernzeugung und können so für ihre eigene Nachfolge gezielt Tiere hervorbringen, die identische Klone von ihnen sind. Dadurch werden sie genetisch unsterblich und sichern ihrer klonalen Linie die fortdauernde Herrschaft.
Allerdings nur theoretisch; denn bei den Kapbienen sind auch die Arbeiterinnen zur Jungfernzeugung fähig und bringen ebenfalls Klone von sich hervor. Bei anderen Immenarten können Arbeiterinnen zwar gelegentlich Eier legen; doch entwickeln sich daraus nur Drohnen, die von eifersüchtigen Mitbewohnerinnen sofort aus der Brut entfernt werden. Da die geklonte Tochter wie ihre Mutter weiblich und mit dieser genetisch identisch ist, wird sie dagegen geduldet.
Dieser Domestikennachwuchs aber kann der Königin den Herrschaftsanspruch streitig machen. Das entdeckten nun Forscher um Madeleine Beekman von der Universität Sidney (Australien), als sie die genetische Abstammung einzelner Kapbienen in sieben Bienenstöcken mit insgesamt 39 Weiselzellen untersuchten – das sind jene speziellen Waben, in denen die künftigen Königinnen aufgezogen werden. Das Ergebnis: Nur 16 Brutstätten enthielten tatsächlich Klone der Herrscherin – achtmal hatten dort hingegen Arbeiterinnen ihre geklonten Töchter untergebracht. In 15 Fällen stammte die Brut sogar von stockfremden Bienen. Diesen gelingt es offenbar problemlos, sich bei einem anderen Bienenvolk einzunisten – und dort ihr eigenes Herrschergeschlecht zu begründen.
Christoph Marty
Allerdings nur theoretisch; denn bei den Kapbienen sind auch die Arbeiterinnen zur Jungfernzeugung fähig und bringen ebenfalls Klone von sich hervor. Bei anderen Immenarten können Arbeiterinnen zwar gelegentlich Eier legen; doch entwickeln sich daraus nur Drohnen, die von eifersüchtigen Mitbewohnerinnen sofort aus der Brut entfernt werden. Da die geklonte Tochter wie ihre Mutter weiblich und mit dieser genetisch identisch ist, wird sie dagegen geduldet.
Dieser Domestikennachwuchs aber kann der Königin den Herrschaftsanspruch streitig machen. Das entdeckten nun Forscher um Madeleine Beekman von der Universität Sidney (Australien), als sie die genetische Abstammung einzelner Kapbienen in sieben Bienenstöcken mit insgesamt 39 Weiselzellen untersuchten – das sind jene speziellen Waben, in denen die künftigen Königinnen aufgezogen werden. Das Ergebnis: Nur 16 Brutstätten enthielten tatsächlich Klone der Herrscherin – achtmal hatten dort hingegen Arbeiterinnen ihre geklonten Töchter untergebracht. In 15 Fällen stammte die Brut sogar von stockfremden Bienen. Diesen gelingt es offenbar problemlos, sich bei einem anderen Bienenvolk einzunisten – und dort ihr eigenes Herrschergeschlecht zu begründen.
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