News: Umweltfreundlicher Graffiti-Schutz
Wissenschaftler aus dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP in Teltow entwickelten nun gemeinsam mit der Berliner Stadtreinigung und dem Labor Dr. Kupfer einen besonderen Anti-Graffiti-Schutzanstrich. Er besteht aus mehreren, umweltfreundlichen, natürlichen Polymeren. In Wasser gelöst, lassen sie sich problemlos auf die Fassade streichen. Beim Trocknen der Lösung bilden sich zwei Schichten: An der Wandseite haftet eine wasserlösliche oder -quellbare Polymergrundierung und an der Außenseite ein wasserunlöslicher und -undurchlässiger, aber wasserdampfdurchlässiger Film, der trotz Regen und Spritzwasser nicht aufweicht. Diese Schicht schützt Fassaden, ohne die Atmung, das heißt den Feuchtigkeitsausgleich der darunterliegenden Mauer oder Putzschicht mit der Umgebung, zu beeinträchtigen. Um ein unliebsames Graffiti zu entfernen, reicht ein heißer Wasserstrahl. Damit läßt sich die Schicht einfach abwaschen. Das Wasser muß nicht extra entsorgt werden, sondern kann einfach abfließen. Auf die noch nasse Fläche kann sofort ein neuer Schutzanstrich aufgetragen werden.
"Der Schutzfilm beeinträchtigt weder die Farbe noch das Aussehen des Untergrunds und ist auch gegenüber mikrobiologischem Angriff beständig", berichtet Dr. Fritz Loth aus dem IAP. Im Gegensatz zu bestehenden wasserabweisenden Sperrschichten ist der neue Anti-Graffiti-Schutzanstrich vor allem für saugfähige, poröse Materialien und Untergründe, wie zum Beispiel Sandstein, Putze oder mit Dispersionsfarbe gestrichene Wände geeignet.
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