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Internationales Verbrechen: Umweltkriminalität finanziert Mafia und Terroristen

Elfenbein und Nashorn, Teak und Sondermüll: Der illegale Handel mit diesen Produkten erwirtschaftet bisweilen mehr als Drogengeschäfte - auf Kosten der Sicherheit.

Weltweit verdienen Kriminelle mehr als 213 Milliarden Dollar durch Umweltverbrechen wie Wilderei oder die illegale Entsorgung giftiger Abfälle und Abwässer. Zu diesem Schluss kommt eine gemeinsame Studie von Interpol und dem United Nations Environment Program – die Einnahmen finanzieren unter anderem auch verschiedene terroristische Organisationen. In Afrika beispielsweise erwirtschaftet der Schwarzmarkt mit Holzkohle aus illegalem Einschlag mehr Umsatz als der Drogenhandel. Überhaupt mache der ungeregelte Holzeinschlag den größten Anteil dieser unversteuerten und ungesetzlichen Einnahmen aus, so der Bericht, etwa der Handel mit geschütztem Rosenholz aus Madagaskar oder Mahagoni aus Peru, die an die asiatische Möbelindustrie geliefert werden.

Die Umsätze sind jedoch nicht nur aus ökologischer Sicht bedenklich, sondern stellen auch ein massives Sicherheitsproblem dar. Verschiedene Terrorgruppen wie die islamistische al-Shabaab und bewaffnete Milizen wie in Ruanda und Kongo finanzieren sich über den Schmuggel von Elfenbein, Nashorn oder den Verkauf von Holzkohle, die in Nationalparks produziert wurde. In Süditalien erwirtschaften verschiedene Mafiavereinigungen mehrere Millionen Euro mit der illegalen Entsorgung von Giftmüll auf Feldern im Umland von Neapel. Der Bericht listet allerdings auch Erfolgsmeldungen auf: So reduzierte Brazilien die ungeregelte Abholzung seiner Regenwälder dank verstärkter Satellitenüberwachung drastisch, und China unterband weit gehend den Handel mit Shahtoosh-Wolle – das feine Material für Schals ließ sich nur gewinnen, wenn dafür Chiru-Antilopen abgeschossen wurden: Sie liefern das Rohmaterial.

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