Extremwetter: Ungepflügte Felder könnten Hitzewellen verhindern
Ackerflächen nicht zu pflügen, sondern direkt zu besäen, hat einen unerwarteten Effekt: Die unbearbeitete Oberfläche senkt mitunter die Tageshöchsttemperaturen um bis zu zwei Grad ab. Das ergaben Messungen von Forschern um Edouard Davin von der ETH Zürich an Versuchsfeldern in der Provence.
Grund für die Temperaturverringerung ist die höhere so genannte Albedo der Stoppelfelder: Sie reflektieren etwa 30 Prozent der Sonneneinstrahlung und heizen sich entsprechend weniger auf. Sie werfen rund 50 Prozent mehr Licht zurück als gepflügte Felder.
Während einer Hitzewelle sei jedes Grad entscheidend, erklärt David Lobell, Agrarökologe von der Stanford University gegenüber "Nature". Zwei Grad könnten den Unterschied ausmachen zwischen einfach nur störenden Temperaturen und solchen, die für Mensch, Tier und Pflanzen gefährlich werden.
Das "No-Till-Farming", die Direktsaat, wird bereits seit Jahrzehnten erforscht. Dabei hatten Wissenschaftler bislang vor allem positive Auswirkungen auf die Bodenqualität im Blick. Um den Hitzesenkungseffekt voll auszuspielen, müsste das Verfahren jedoch in größerem Umfang angewendet werden, als es jetzt der Fall ist.
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