Kälteschock: Wenn Leguane von Floridas Bäumen plumpsen
Knapp vier Grad Celsius sind für den sonst von Wärme verwöhnten US-Ostküstenstaat Florida schon ziemlich kalt. Für die Menschen dürften solche Temperaturen kein Risiko darstellen, dennoch hat der Nationale Wetterdienst von Miami eine Warnung herausgegeben: Man solle sich vor Leguanen der Gattung Iguana in Acht nehmen, die von den Bäumen fallen.
Jan 21 – This isn't something we usually forecast, but don't be surprised if you see Iguanas falling from the trees tonight as lows drop into the 30s and 40s. Brrrr! #flwx#miamipic.twitter.com/rsbzNMgO01
— NWS Miami (@NWSMiami) January 21, 2020
Der Grund für das scheinbar ungewöhnliche Verhalten: Leguane sind wie alle Echsen wechselwarme Tiere. Ihre Körpertemperatur entspricht den Graden der Umgebung. Fällt die Temperatur gen null, fallen die Tiere in eine Kältestarre. In Florida brachte diese Woche eine Kältewelle Temperaturen von unter vier Grad Celsius. Das ließ die Iguanas erstarren – und von den Bäumen plumpsen, wie zahlreiche Bewohner des US-Bundesstaats berichteten. Der Wetterdienst warnte, weil die Leguane im Durchschnitt anderthalb Meter lang werden und gute zehn Kilogramm wiegen können. Also groß genug sind, um auf den Köpfen getroffener Passanten ernsthafte Verletzungen zu hinterlassen.
IGUANAS officially fell... as did the temp in Miami. Down to 40 now, wind chill 33. Coldest temp in more than 9 years... don’t worry, 80 is back Friday. @WPLGLocal10 h/t @SamWnekpic.twitter.com/DCNYLPGKyZ
— Ginger Zee (@Ginger_Zee) January 22, 2020
Wie die Zeitung »The Guardian« berichtet, nutzten einige geschäftstüchtige Bewohner die Kältetage, um die Leguane aufzusammeln, zu schlachten und das Fleisch zu 60 US-Dollar je Pfund feilzubieten. Umweltschützer freuten sich offenbar ebenfalls über die bewegungslos am Boden liegenden Echsen. Die Tiere sind in den USA nicht heimisch, sondern wurden aus Süd- und Mittelamerika eingeschleppt. In den vergangenen Jahren sorgten überdurchschnittlich warme Temperaturverhältnisse in Florida dafür, dass sich die Leguane zu einer regelrechten Plage ausbreiteten. In erstarrten Zustand könnten die Tiere allerdings problemlos aufgelesen, bei den Behörden abgegeben und so ihre Zahl gesenkt werden.
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