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Marine Mikrobiologie: Ungewöhnliche Lebensgemeinschaft unterhalb des Meeresbodens

Tief im Meeresboden leben Methan fressende Mikroben, obwohl hier geringe Methankonzentrationen herrschen und nur wenige Nährstoffe zur Verfügung stehen. Sie zeichnen sich durch eine außergewöhnlich langsame Vermehrungsrate aus: Einige teilen sich erst nach 2000 Jahren – ein extrem niedriger Stoffwechsel und ungewöhnliche Stoffwechselwege machen es möglich.

Forscher beim Öffnen von Sedimentkernen | Forscher bei der Untersuchung der Sedimentkerne: Gasmasken sind Pflicht, wenn die Kerne geöffnet werden. Denn Mikroben im Meeresboden produzieren Faulgas, wenn sie Sulfat im Meeresboden abbauen.
Ein deutsch-amerikanisches Team um Kai-Uwe Hinrichs von der Universität Bremen hatte den Stoffwechsel sowie die Genetik der Lebensgemeinschaften im Meeresboden vor der Küste Perus analysiert. Dabei entdeckten sie 90 Meter unterhalb des Meeresgrundes Organismen, die ihre Energie durch die Oxidation von Methan zu Kohlendioxid gewinnen. Den Kohlenstoff für ihre körpereigenen Verbindungen ziehen die zu den urtümlichen Archäen zählenden Zellen aus fossilem organischen Material.

Nach Ansicht der Forscher laufen diese Prozesse zwar extrem langsam, aber an allen Kontinentalhängen ab. Die Lebensgemeinschaft setzt daher riesige Mengen an Treibhausgasen um und beeinflusst so Klima und Umwelt. Besonders Klimaforscher interessieren sich daher für Archäen, die mit Bakterien etwa so eng verwandt sind, wie Bakterien mit Tieren und Pflanzen und die dritte große Domäne des Lebens bilden.

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