Botanik: Ungewöhnliche Riesenpalme entdeckt
Ein französischer Cashewnuss-Farmer hat auf Madagaskar eine außergewöhnliche und für die Wissenschaft völlig neue Palmen-Gattung entdeckt. Das Erst-Exemplar der bislang unbekannten Art soll so groß sein, dass es sogar in Google-Earth zu sehen ist.
Ebenso ungewöhnlich wie die Palme ist ihre Entdeckungsgeschichte: Gefunden wurde sie von Xavier Metz, der mit seiner Familie in der dünn besiedelten Region spazieren gegangen war und dabei auf die Pflanze stieß. Er schickte die Bilder nach Kew, wo sie Dransfield so erstaunten, dass er seinen madagassischen Studenten Mijoro Rakotoarinivo an den Fundort schickte, um dort Pflanzenmaterial zu sammeln, das letztlich die neue Spezies bestätigte. (dl)
Tahina spectabilis, so der Name der Art, wird bis zu zwanzig Meter hoch. Ihre Blätter können einen Durchmesser von fünf Metern erreichen und zählen damit zu den größten unter den Blütenpflanzen. Besonders interessant macht die Palme ihr Lebenszyklus, wie die beschreibenden Biologen um John Dransfield vom Königlichen Botanischen Garten im englischen Kew anmerken: Hat die Pflanze ihre volle Höhe erreicht, treibt sie an der Stammspitze einen riesigen Blütenstand aus, an dessen zahlreichen Seitenästen hunderte winziger Blüten sitzen. Jede davon kann befruchtet werden und zu einer Frucht heranreifen. Um Bestäuber anzulocken, produziert sie Nektar im Übermaß, der bald aus den Blüten tropft und daher unzählige Insekten wie Vögel anzieht. Allerdings opfert sich das Gewächs dadurch völlig auf und stirbt im Anschluss auf Grund von Nährstoffmangel ab.
Die nächsten Verwandten von Tahina spectabilis leben in China, Arabien und Thailand, während sie auf Madagaskar bislang einzigartig ist. Die Palme wächst am Fuße eines Kalkstein-Felsens in tiefer und nährstoffreicher Erde, die während der viermonatigen Regenzeit überflutet wird. Dransfield und seine Kollegen schätzen, dass es allenfalls hundert Exemplare der Art gibt, die wohl wegen ihrer Seltenheit, aber auch wegen des ungewöhnlichen und langwierigen Lebenszyklus nicht vorher bemerkt wurde. Zusammen mit den Bewohnern eines nahen Dorfes wollen die Wissenschaftler nun ein Schutzkonzept für die Pflanze entwickeln, zudem sollen Samen nach Kew und in andere botanische Gärten gebracht werden.
Ebenso ungewöhnlich wie die Palme ist ihre Entdeckungsgeschichte: Gefunden wurde sie von Xavier Metz, der mit seiner Familie in der dünn besiedelten Region spazieren gegangen war und dabei auf die Pflanze stieß. Er schickte die Bilder nach Kew, wo sie Dransfield so erstaunten, dass er seinen madagassischen Studenten Mijoro Rakotoarinivo an den Fundort schickte, um dort Pflanzenmaterial zu sammeln, das letztlich die neue Spezies bestätigte. (dl)
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