Unser Universum könnte um 15 Prozent größer und älter sein, als bisher angenommen. Zu diesem Schluss kamen Astronomen, nachdem sie intergalaktische Entfernungen mit einer neuen Technik berechneten.

Kris Stanek von der Ohio State University und seine Kollegen haben die Entfernung der Galaxie M33 ermittelt, indem sie ein helles Doppelsternsystem in dieser untersuchten. Sie bestimmten zunächst die Masse und daraus die absolute Helligkeit der sich gegenseitig umkreisenden Sterne. Diese gibt ein Maß für die tatsächliche Strahlungsleistung eines Sterns an. Da die scheinbare Leuchtstärke eines Himmelskörpers mit seiner Entfernung abnimmt, ließ sich aus der Differenz zwischen der berechneten und der beobachteten Helligkeit der Sterne auf die Distanz zur Galaxie M33 schließen. Demzufolge sei die Galaxie drei Millionen Lichtjahre entfernt und somit um 15 Prozent weiter weg als bisher angenommen.

Wären die Berechnungen richtig, so sollte die so genannte Hubble-Konstante um diesen Prozentsatz kleiner sein als bislang angenommen, meinen die Forscher. Die Konstante wurde eingeführt, um den Zusammenhang zwischen der Fluchtgeschwindigkeit einer Galaxie und deren Entfernung zu beschreiben. Da sich die Ausdehnung und das Alter des Universums ebenfalls damit berechnen lassen, müssten sich zwangsläufig auch diese Größen ändern.

Die Entfernung zur Galaxie M33 konnten die Forscher laut ihren Angaben mit einem Fehler von nur sechs Prozent bestimmen. Untersuchungen weiterer Sternsysteme in dieser Galaxie könnten den Fehler in Zukunft weiter reduzieren, so die Astronomen. Allerdings seien geeignete Doppelsternsysteme relativ selten.