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News: Unklarheit über Zahl der Erdbeben-Opfer

Die Zahl der Opfer des verheerenden Erdbebens im Südosten Irans blieb am Samstag weiter unklar. Das iranische Innenministerium revidierte die am Morgen offiziell verbreitete Schreckensbilanz von 20 000 Toten. So lange die Rettungsarbeiten andauerten, könne es keine verlässliche Statistik geben, hieß es in einer Mitteilung des Krisenstabs.

Auch deutsche Organisationen beteiligen sich an den Rettungsarbeiten. Am frühen Samstagmorgen trafen Spezialisten des Technischen Hilfswerks (THW) in der Provinzhauptstadt Kerman ein und flogen weiter nach Bam. Dort will das THW-Team mit Rettungshunden und technischem Ortungsgerät zusammen mit anderen Helfern nach Verschütteten suchen. Das iranische Innenministerium schätzt, dass noch viele Menschen unter den Trümmern liegen. Die Helfer zeigten sich – auch angesichts der winterlichen Kälte – jedoch wenig optimistisch, noch viele Überlebende zu finden.

Weitere Einsatzkräfte von THW, Arbeiter Samariter Bund, Deutschem Roten Kreuz und Malteser Hilfsdienst sowie die Teams des Deutschen Rettungshundeverbandes wurden um die Mittagszeit im Katastrophengebiet erwartet. Ein Spezialistenteam der UN war unterwegs, um die iranischen Behörden bei der Koordinierung der Hilfe zu unterstützen.

Der iranische Präsident Mohammed Chatami hatte, anders als bei früheren Beben, rasch internationale Hilfsangebote akzeptiert und außerdem die Visa-Bestimmungen erleichtert. Auch die USA haben Iran ungeachtet der gespannten politischen Beziehungen zwischen beiden Ländern ihre Unterstützung angeboten. Ob Teheran sie annehmen wird, war zunächst unklar.

75 Prozent der hauptsächlich betroffenen Stadt Bam an der historischen Seidenstraße wurden durch das Beben zerstört. Die Häuser der Altstadt boten den Bewohnern kaum Schutz. Sie sind aus traditionellen Lehmziegeln gebaut, sodass viele Menschen von den Trümmern erschlagen wurden. Mehr als die Hälfte der Einwohner verlor ihre Behausung.

Nach Angaben von Hilfsorganisationen werden dringend Medikamente, Trinkwasser, Lebensmittel und Decken gegen die eisige Kälte in der Nacht benötigt. Die Strom- und Wasserversorgung fiel durch das Beben aus. Die Krisenregion in rund 1000 Metern Höhe wurde zudem von mehreren Nachbeben erschüttert.

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