Medizin: Unschädliche Anreicherung von Beta-Amyloid
Wenn das Gedächtnis rapide nachlässt und Verhaltensauffälligkeiten sich mehren, deutet das auf die Demenzerkrankung Alzheimer hin. Als Hauptursache gelten fehlerhaft gefaltete Peptide – Beta-Amyloide –, die sich im Gehirn anreichern und zu Plaques zusammenlagern. Ungeklärt ist jedoch, ob wirklich erst die Verklumpungen für die Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten sorgen oder das Anreichern der Peptide allein schon dafür ausreicht. Ein Forscherteam um Thomas Walther von der Hull York Medical School ist dieser Frage bei Mäusen nachgegangen. In den Nagern reichern sich die Beta-Amyloide zwar an, verklumpen aber nicht. Für ihre Versuche nutzten die Wissenschaftler Knockout-Mäuse, denen das Gen für das Enzym Neprilysin (NEP) fehlt. Dieses Protein sorgt normalerweise für den Abbau von Peptiden wie dem Beta-Amyloid.
Als die Knockout-Mäuse zwei Jahre alt waren, was einem menschlichen Alter von 80 bis 90 Jahren entspricht, prüften Walther und seine Kollegen ihre Lern- und Denkleistung. Das Ergebnis war höchst erstaunlich: Die Mäuse mit besonders viel angereichertem Beta-Amyloid schnitten wesentlich besser ab als normale Versuchstiere. Der Grund war allerdings vermutlich nicht die Anhäufung dieses Peptids, sondern die Tatsache, dass NEP auch andere Stoffe wie die beiden Peptidhormone GLP1 und Galanin abbaut, die bisher mit der Kontrolle der Nahrungsaufnahme in Verbindung gebracht wurden, aber anscheinend auch die Nervenfunktion positiv beeinflussen. "Die Erhöhung der Konzentration dieser Peptide im Gehirn könnte ein viel versprechender Weg zur Verbesserung von Lernen und Gedächtnis im Alter sein", meint deshalb Walther.
Sandra Czaja
Als die Knockout-Mäuse zwei Jahre alt waren, was einem menschlichen Alter von 80 bis 90 Jahren entspricht, prüften Walther und seine Kollegen ihre Lern- und Denkleistung. Das Ergebnis war höchst erstaunlich: Die Mäuse mit besonders viel angereichertem Beta-Amyloid schnitten wesentlich besser ab als normale Versuchstiere. Der Grund war allerdings vermutlich nicht die Anhäufung dieses Peptids, sondern die Tatsache, dass NEP auch andere Stoffe wie die beiden Peptidhormone GLP1 und Galanin abbaut, die bisher mit der Kontrolle der Nahrungsaufnahme in Verbindung gebracht wurden, aber anscheinend auch die Nervenfunktion positiv beeinflussen. "Die Erhöhung der Konzentration dieser Peptide im Gehirn könnte ein viel versprechender Weg zur Verbesserung von Lernen und Gedächtnis im Alter sein", meint deshalb Walther.
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