News: Unterkühlte Viren vermehren sich besser
Nicht 37 Grad Celsius, wie vielfach angenommen und auch praktiziert, sondern rund 32 Grad ist offenbar die optimale Temperatur zur Vermehrung von Viren für gentherapeutische Anwendungen. Zu diesem Ergebnis kamen Untersuchungen der Universität Leiden (Niederlande), meldet die Niederländische Organisation für wissenschaftliche Forschung (NWO).
Viren, ansonsten als Krankheitserreger gefürchtet, werden in der Gentherapie eingesetzt, um etwa gesunde Gene in die Erbsubstanz (DNA) eines Patienten einzuschleusen. Die Viren dienen dabei als sogenannter Vektor. Um eine effektive Therapie zu gewährleisten, muß zuvor eine möglichst große Menge solcher Vektoren im Labor gezüchtet werden.
Bisher wurde die Vermehrung der Viren zumeist bei rund 37 Grad, also der menschlichen Körpertemperatur, durchgeführt. Allerdings werden die Mikroorganismen bei dieser Temperatur nicht nur rasch produziert, sie gehen auch rasch zugrunde. "Viren aus einer Kultur von 37 Grad werden innerhalb zehn Stunden wieder vernichtet", berichtet Leonie Kaptein von der Uni Leiden.
Eine versuchsweise Senkung der Temperatur auf 32 Grad veränderte nicht das Tempo der Virenvermehrung, bewirkte aber einen wesentlich langsameren Vernichtungsprozeß, sodaß die Forscher die fünf- bis zehnfache Ausbeute an Viren erzielten.
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