Unterwasserarchäologie: Verschollenes Schiff wiederentdeckt
Mit dem Arktiseis auf Rückzugskurs haben Archäologen freie Bahn: Kanadische Forscher konnten deshalb das erste Schiff aufspüren, das den letzten Teil der Nordwestpassage durchsegelte hatte. Die HMS Investigator hatte auf ihrer Reise von Ost nach West das Meer zwischen den Inseln im kanadischen Nordpolarmeer durchquert, ihre Mannschaft musste den Segler dann trotzdem 1853 im Packeis eingeschlossen zurücklassen. In der jetzt eisfreien Mercy Bay – sie liegt westlich der kanadischen Inselwelt, aber noch weit entfernt von der Beringstraße – konnten die Forscher nun das Schiff per Sonar lokalisieren.
Die Besatzung hatte ihr Schiff im Packeis bereits aufgegeben, als sie im Jahr 1853 von der HMS Resolute gerettet wurde – nach drei Wintern im Eis. Robert McClure, der Kapitän der Investigator, war 1850 mit seiner 60-köpfigen Mannschaft angetreten, die beiden Schiffe Erebus und Terror aufzuspüren: Diese war vier Jahre vorher spurlos verschwunden, als sie für das britische Empire die Nordwestpassage entdecken sollte.
Von der Nordwestpassage versprachen sich schon lange vorher Jacques Cartier, Francis Drake oder James Cook einen kürzeren Seeweg nach Asien. Doch nach McClures Beinahe-Erfolg sollte erst Roald Amundsen zwischen 1903 und 1906 die komplette Durchquerung der Nordwestpassage bis zur Beringstraße gelingen – ohne das Schiff zurücklassen zu müssen. (cr)
Der Segler stehe "aufrecht und in sehr gutem Zustand" im flachen Wasser, erklärt Marc-André Bernier, der Chef des Archäologenteams von Parks Canada. In einer Tiefe von etwa elf Metern kann man es sogar mit bloßem Auge erkennen. Das Eis hat die Masten und Takelage des Schiffs fortgerissen, doch der Rest blieb dank der niedrigen Wassertemperatur sehr gut erhalten. In der nahe gelegenen Bucht fanden die Forscher außerdem drei Gräber von Seeleuten sowie zurückgelassene Ausrüstung an Land.
Die Besatzung hatte ihr Schiff im Packeis bereits aufgegeben, als sie im Jahr 1853 von der HMS Resolute gerettet wurde – nach drei Wintern im Eis. Robert McClure, der Kapitän der Investigator, war 1850 mit seiner 60-köpfigen Mannschaft angetreten, die beiden Schiffe Erebus und Terror aufzuspüren: Diese war vier Jahre vorher spurlos verschwunden, als sie für das britische Empire die Nordwestpassage entdecken sollte.
Von der Nordwestpassage versprachen sich schon lange vorher Jacques Cartier, Francis Drake oder James Cook einen kürzeren Seeweg nach Asien. Doch nach McClures Beinahe-Erfolg sollte erst Roald Amundsen zwischen 1903 und 1906 die komplette Durchquerung der Nordwestpassage bis zur Beringstraße gelingen – ohne das Schiff zurücklassen zu müssen. (cr)
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