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News: Unwirtliche Umgebung

Außerhalb unseres Sonnensystems haben Astronomen mittlerweile etwa hundert Planeten ausfindig gemacht. Die allerersten davon sind offenbar erdähnlich, kreisen aber um einen kaum 20 Kilometer großen Neutronenstern.
1992 hatten die beiden Planeten zum ersten Mal Furore gemacht – und zwar weil sie die ersten waren, die Astronomen im Schwerefeld eines fernen Sterns entdeckt. Jetzt, elf Jahre später, feiern die Planeten Comeback. Forscher konnten nämlich nachweisen, dass sie nicht, wie all die anderen, ungefähr hundert extrasolaren Planeten, riesengroß sind und auf extrem engen Bahnen um ihr Heimatgestirn laufen, sondern hinsichtlich ihrer Größe und Umlaufbahnen den inneren Planeten unseres Sonnensystems ähneln.

Der 1500 Lichtjahre von uns entfernte Stern aber, um den die Planeten kreisen, macht alle Erdähnlichkeit bedeutungslos und etwaiges Leben wohl unmöglich. Denn schon vor mehr als einer Milliarde Jahren war das Leben von PSR B1257+12 in einer Supernova zu Ende gegangen, und alles was davon übrig blieb, ist der extrem verdichtete und kaum 20 Kilometer große Kern, der sich in jeder einzelnen Sekunde 161-mal um seine Achse dreht. PSR B1257+12 ist ein Millisekunden-Pulsar, ein extrem schnell rotierender Neutronenstern, von dem hier auf der Erde ein Fingerhut voll soviel wöge wie mehrere Supertanker.

Die Astronomen waren den Planeten einst auf die Spur gekommen, nachdem sie winzige Schwankungen in den für die Pulsare typischen Radiowellen gefunden hatten. Allerdings reichten die Daten seinerzeit nicht aus, um auf die Massen der Planeten zu schließen.

Doch mittlerweile ist mehr als ein Jahrzehnt vergangen, und das 305 Meter große Radioteleskop des Arecibo Observatory in Puerto Rico hat über PSR B1257+12 Unmengen von Daten gesammelt, die manches über die fernen Planeten verraten.

Und so konnten Maciej Konacki vom California Institute of Technology und Alex Wolszczan von der Pennsylvania State University nicht nur die Umlaufbahnen der beiden Planeten und deren Masse bestimmen, sie fanden gleich auch noch einen Dritten im Bunde. Und alle kreisen in einer Ebene um ihren Stern. Während die beiden größeren Planeten 4,3- beziehungsweise 3,9-mal so massereich sind wie die Erde, vereint der dritte Planet wahrscheinlich allenfalls die doppelte Mondmasse in sich.

Die Bahnen der drei ähneln denen von Merkur, Venus und Erde. Allerdings kreisen zumindest die beiden größeren Planeten in nur 66,5 beziehungsweise 98,2 Tagen um ihren Stern. Heute jedenfalls dürften die Bedingungen für Leben auf einem von ihnen denkbar schlecht sein. Wie das zu Lebzeiten von PSR B1257+12 aussah, ist jedoch ungewiss.

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