Anthropologie: Urahn Neandertaler?
Mit dieser Theorie wird der kanadische Anthropologe Eugène Morin die seit Jahrzehnten kontrovers geführte Diskussion erneut anheizen. Wenn es nach ihm geht, kamen unsere Vorfahren – die Ahnen des Homo sapiens – nicht aus Afrika nach Europa, sondern waren schon hier. Der Forscher von der Laval University in Quebec glaubt, dass wir vom Neandertaler abstammen.
Zu diesem Schluss kam der Wissenschaftler, nachdem er die Knochen von Beutetieren des Neandertalers aus der westfranzösischen Höhle Saint-Césaire untersucht hatte. Die in der Zeit vor 40 000 bis 35 000 Jahren hier entsorgten Speisereste zeugten davon, dass die Jagd aufgrund sinkender Temperaturen immer schwieriger wurde. In jener Zeit wurde es im südlichen Europa dramatisch kälter – so als würden in Norddeutschland plötzlich sibirische Verhältnisse herrschen. Die Beute wurde immer seltener – und viel schwieriger zu jagen.
In jener Zeit tauchten in Europa aber auch allerorts ausgefeilte Werkzeuge auf und wurden die Wände südfranzösischer und spanischer Höhlen mit prächtigen Zeichnungen verziert. Die meisten Forscher gehen davon aus, dass diese Fertigkeiten mit dem modernen Menschen aus Afrika nach Europa kamen.
Nicht so Morin. "Diese Entwicklungen", so sagt er, "haben nichts damit zu tun, dass hier Neandertaler von modernen Menschen verdrängt wurden. Sie zeugen vielmehr von einer Anpassung an die neuen Umstände".
Nach Ansicht von Morin blieben nur die übrig, die sich rasch an die härteren Umweltbedingungen anzupassen vermochten. Dies zeuge von einem genetischen Schub, der am Ende zur Entwicklung von Homo sapiens geführt habe.
Miriam Müller
Zu diesem Schluss kam der Wissenschaftler, nachdem er die Knochen von Beutetieren des Neandertalers aus der westfranzösischen Höhle Saint-Césaire untersucht hatte. Die in der Zeit vor 40 000 bis 35 000 Jahren hier entsorgten Speisereste zeugten davon, dass die Jagd aufgrund sinkender Temperaturen immer schwieriger wurde. In jener Zeit wurde es im südlichen Europa dramatisch kälter – so als würden in Norddeutschland plötzlich sibirische Verhältnisse herrschen. Die Beute wurde immer seltener – und viel schwieriger zu jagen.
In jener Zeit tauchten in Europa aber auch allerorts ausgefeilte Werkzeuge auf und wurden die Wände südfranzösischer und spanischer Höhlen mit prächtigen Zeichnungen verziert. Die meisten Forscher gehen davon aus, dass diese Fertigkeiten mit dem modernen Menschen aus Afrika nach Europa kamen.
Nicht so Morin. "Diese Entwicklungen", so sagt er, "haben nichts damit zu tun, dass hier Neandertaler von modernen Menschen verdrängt wurden. Sie zeugen vielmehr von einer Anpassung an die neuen Umstände".
Nach Ansicht von Morin blieben nur die übrig, die sich rasch an die härteren Umweltbedingungen anzupassen vermochten. Dies zeuge von einem genetischen Schub, der am Ende zur Entwicklung von Homo sapiens geführt habe.
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