Paläontologie: Uralter Kraken-Vorfahr
Kraken sind außergewöhnliche Jäger – nicht nur unter den Wirbellosen. Sie nutzen einen natürlichen Wasserstrahlantrieb, um sich durch die Meere zu katapultieren. Und nun zeigt sich: Durch den ruckartigen Ausstoß von Wasser bewegten sich auch ihre Urahnen bereits fort, die zu den ersten Vielzellern überhaupt zählten. Martin R. Smith und Jean-Bernard Caron von der University of Toronto identifizierten entsprechende Strukturen an 500 Millionen Jahre alten Fossilien. Damit hätten Kraken schon 30 Millionen Jahre früher die Erde besiedelt, als bisher angenommen.
Nach bisherigen Vorstellungen entwickelten sich die Vorfahren der Kopffüßer im Kambrium aus primitiven, einschaligen Mollusken. In deren Außenskelett sollen sich Gasblasen gesammelt haben, die den Tieren im Wasser den nötigen Auftrieb gaben. Nach den neuen Untersuchungen hatte Nectocaris jedoch keine feste Schale. Mit seinem Wasserstrahl und den beiden seitlichen Drachenflügeln konnte es auch ohne Gasblasen schwimmen. Die Schale entstand vermutlich erst später als Schutz vor Jägern.
Julia von Sengbusch
Seit Anfang des vergangenen Jahrhunderts befand sich im Royal Ontario Museum in Toronto die Versteinerung eines uralten Tiers aus dem Burgess-Schiefer in den Rocky Mountains. Sein Aussehen war so seltsam, dass es sich nicht klassifizieren ließ. 1976 erhielt es den Namen Nectocaris pteryx. Anhand von 91 neu entdeckten Fossilien konnten Smith und Caron das exotische Wesen nun den Kraken zuordnen. Die zwei bis vier Zentimeter langen Tiere waren demnach drachenförmig und flach, mit großen Stielaugen und einem Tentakelpaar, mit dem sie vermutlich Beute fingen. Außerdem trugen sie eine trichterartige Struktur am Kopf, durch die sie höchstwahrscheinlich Wasser aus Körperhöhlen herauspressen und sich so fortbewegen konnten.
Nach bisherigen Vorstellungen entwickelten sich die Vorfahren der Kopffüßer im Kambrium aus primitiven, einschaligen Mollusken. In deren Außenskelett sollen sich Gasblasen gesammelt haben, die den Tieren im Wasser den nötigen Auftrieb gaben. Nach den neuen Untersuchungen hatte Nectocaris jedoch keine feste Schale. Mit seinem Wasserstrahl und den beiden seitlichen Drachenflügeln konnte es auch ohne Gasblasen schwimmen. Die Schale entstand vermutlich erst später als Schutz vor Jägern.
Julia von Sengbusch
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